zur Startseite
Ausstellungen / Museum Richard Wagner Museum Luzern, Richard-Wagner-Weg 27
Ausstellungen | Ausstellung

Daniel Schwartz. Tracings

Kunstmuseum Luzern

Daniel Schwartz (*1955) reist dahin, wo es brennt, in die Krisenregionen dieser Welt. Akribisch hält er Situationen mit der Kamera fest, in denen andere wegschauen. Der Schweizer Fotograf ist ein Fährtenleser, der sich auf die Spur seines eigenen Werks macht. Für die Ausstellung Tracings öffnet er sein Archiv, das einen umfangreichen Bildkorpus aus den letzten 50 Jahren umfasst, und zeigt unveröffentlichte Schätze. Auch in seinen Bildern folgt Daniel Schwartz Spuren: traurigen Überresten von verschwindenden Gletschern auf der ganzen Welt, dem Marsch von Khmer-Soldaten auf einer verminten Strasse in Kambodscha, die leer zurückgelassene Nische der von den Taliban zerstörten Buddhastatuen in Bamiyan oder von Uigur:innen unter Zwang gegrabenen Bewässerungskanälen in der chinesischen Wüste. Dabei vertritt er eine engagierte Haltung, niemals die Menschen blossstellend, die er unter schwierigen Umständen porträtiert. Ausschliesslich analog und meist schwarzweiss zeugen Schwartz’ Bilder von seinem kritischen Auge, mit dem er die Brutalität der Wirklichkeit in den Fokus nimmt. kuratiert von Beat Wismer Workshop mit Christopher Morris und Daniel Schwartz Publikation unterstützt von Sophie und Karl Binding Stiftung, Pro Helvetia, SoKultur, Swisslos-Fonds, Kanton Solothurn, Förderung der Archiv-Forschungsarbeit durch Stanley Thomas Johnson Stiftung, UBS Kulturstiftung Medienkooperation mit sichtbar.art (Bild: Daniel Schwartz, Repatriierung von Flüchtlingen des Khmer Rouge Genozid. Pursat, Kambodscha. 6. November 1992)
Ausstellungen | Ausstellung

Zanele Muholi

Kunstmuseum Luzern

Zanele Muholis (*1972) Schwarzweissfotografien sind kontrastreich. Muholi will uns jedoch nicht eine Realität in schwarz und weiss zeigen, eher das vielfältige Spektrum dazwischen: Die Porträtierten sind Schwarz, lesbisch, schwul, queer, trans*, inter* und stammen aus Südafrika, Muholis Heimat. Dort werden viele von ihnen für diese Eigenschaften gehasst, bedroht und verfolgt. Muholi bezeichnet sich als «visuelle:r Aktivist:in» und fordert das Denken in binären Kategorien – Mann / Frau, schwarz / weiss – mit Porträts von Menschen heraus, die nicht gängigen Erwartungen und Konventionen entsprechen. Wir sehen nicht den männlichen Dandy aus der Werbung, sondern eine Person in Anzug mit weichen Gesichtszügen und sehnsüchtigem Blick. Das Dekolleté einer anderen Person ist nicht geschmeidig, sondern behaart. Die Welt in Schwarzweiss ist zwar hochästhetisch, aber eben doch komplex. Vielleicht sind Muholis Bilder deshalb so wirkungsvoll, weil sie unsere Ordnung durcheinanderbringen und darauf hinweisen, dass wir mit unserer Sprache keinen angemessenen Ausdruck dafür finden, was wir sehen. Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal umfassend das Werk von Zanele Muholi in der Schweiz. kuratiert von Fanni Fetzer, Yasufumi Nakamori, Senior Curator, Tate Modern unterstützt von Landis & Gyr Stiftung organisiert von Tate Modern, in Kooperation mit Maison Européenne de la Photographie, Paris, Gropius Bau, Berlin, Institut Valencià d’Art Modern, Valencia Medienkooperation mit sichtbar.art (Bild: Zanele Muholi, Yaya Mavundla, Parktown, Johannesburg, 2014 (Detail), Courtesy Muholi Art Institute, © Zanele Muhol)
Ausstellungen | Ausstellungseröffnung

Rachmaninoff in Luzern

Hochschule Luzern - Musik

2023 jährt sich der Geburtstag des Komponisten Sergei Rachmaninoff zum 150. Mal. Der Komponist hatte von 1932 bis 1939 seinen Wohnsitz in Hertenstein, in der Villa Senar. Das Hans Erni Museum richtet zu diesem Anlass, in enger Kooperation mit der Serge Rachmaninoff Stiftung, eine Ausstellung zur Zeit des Komponisten in Luzern aus. Studierende der Klavierklassen der Hochschule Luzern – Musik werden die Ausstellung musikalisch inszenieren. Eröffnung der Ausstellung «Rachmaninoff in Luzern» (mit Musikbegleitung) Serge Rachmaninoff (1873–1943): Corelli-Variationen Maryia Kostenko, Klavier (Klasse Konstantin Lifschitz) Mit anschliessendem Apero, Eintritt frei.
Ausstellungen | Ausstellung

Sincerely, Walter Pfeiffer

Kunstmuseum Luzern

Walter Pfeiffer (*1946) sucht mit der fotografischen Linse nach Schönheit, der Darstellung des männlichen Körpers fernab klischeehafter Ideale, nach verspielter Erotik und Leichtigkeit. Der Schweizer Künstler schult sein Auge schon früh als Schaufensterdekorateur, porträtiert später rebellische Heranwachsende aus der schwulen Zürcher Untergrundszene und beliefert schliesslich die angesagtesten internationalen Modezeitschriften mit seinen Fotostrecken. Walter Pfeiffer gelingt es, zwischen Modefotografie und bildender Kunst zu changieren. So sind seine Landschaften, Stillleben und Porträts nie platt. Sie zeigen keine vollendete Schönheit und tragen den revolutionären Geist der Gegenkultur der 1970er-Jahre in sich. Bald gehen bei ihm Freunde und Liebhaber ein und aus, um sich fotografieren zu lassen. Die meist männlichen Modelle entziehen sich klassischen Assoziationen von männlich und weiblich. Typisch für Walter Pfeiffers Kunst sind kleine Makel, grelles Blitzlicht, nackte Haut, kräftige Farben, intensive Blicke. Wie in einem Fiebertraum sprechen seine Bilder von Sehnsüchten, reizvoller als die Realität, vom Begehren, unbeschwerter Lebensfreude, jugendlicher Liebe. kuratiert von Fanni Fetzer unterstützt von Landis & Gyr Stiftung, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Stadt Zürich Kultur, David Streiff Medienkooperation mit sichtbar.art (Bild: Walter Pfeiffer, Untitled, 1978/2018, C-Print, 40 x 60 cm, Courtesy of the artist and Galerie Gregor Staiger, © 2023, ProLitteris, Zürich)
Ausstellungen | Ausstellung

Zanele Muholi

Kunstmuseum Luzern

Zanele Muholis (*1972) Schwarzweissfotografien sind kontrastreich. Muholi will uns jedoch nicht eine Realität in schwarz und weiss zeigen, eher das vielfältige Spektrum dazwischen: Die Porträtierten sind Schwarz, lesbisch, schwul, queer, trans*, inter* und stammen aus Südafrika, Muholis Heimat. Dort werden viele von ihnen für diese Eigenschaften gehasst, bedroht und verfolgt. Muholi bezeichnet sich als «visuelle:r Aktivist:in» und fordert das Denken in binären Kategorien – Mann / Frau, schwarz / weiss – mit Porträts von Menschen heraus, die nicht gängigen Erwartungen und Konventionen entsprechen. Wir sehen nicht den männlichen Dandy aus der Werbung, sondern eine Person in Anzug mit weichen Gesichtszügen und sehnsüchtigem Blick. Das Dekolleté einer anderen Person ist nicht geschmeidig, sondern behaart. Die Welt in Schwarzweiss ist zwar hochästhetisch, aber eben doch komplex. Vielleicht sind Muholis Bilder deshalb so wirkungsvoll, weil sie unsere Ordnung durcheinanderbringen und darauf hinweisen, dass wir mit unserer Sprache keinen angemessenen Ausdruck dafür finden, was wir sehen. Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal umfassend das Werk von Zanele Muholi in der Schweiz. kuratiert von Fanni Fetzer, Yasufumi Nakamori, Senior Curator, Tate Modern unterstützt von Landis & Gyr Stiftung organisiert von Tate Modern, in Kooperation mit Maison Européenne de la Photographie, Paris, Gropius Bau, Berlin, Institut Valencià d’Art Modern, Valencia Medienkooperation mit sichtbar.art (Bild: Zanele Muholi, Yaya Mavundla, Parktown, Johannesburg, 2014 (Detail), © Zanele Muholi, Courtesy of the Artist and Yancey Richardson)
Ausstellungen | Ausstellung

Spot on Maude Léonard-Contant

Kunstmuseum Luzern

in Kooperation mit Kommission Bildende Kunst Stadt Luzern Die Bildwelt von Maude Léonard-Contant (*1979) speist sich einerseits aus Sprache, der Gestalt von Buchstaben und Worten, inhaltlichen Aspekten sowie Verschiebungen und Lücken, die sich zwischen verschiedenen Sprachen öffnen können. Anderseits erinnern die Werke von Maude Léonard-Contant an Keramikgefässe und Mobiliar oder die Künstlerin bietet einen Tisch zum Hören, Denken und Arbeiten an. Maude Léonard-Contant reflektiert also das, was uns Menschen täglich nahe ist, geistig wie physisch. Sie nimmt Mass am Menschen, seiner Grösse und Möglichkeiten, lässt das Publikum durch eine Buchstaben- oder Wohnlandschaft spazieren und dabei präzis gesetzte Details entdecken. Charakteristisch sind dabei traditionelles Handwerk und taktile, sinnliche Oberflächen. In einer neuen Werkgruppe untersucht die Künstlerin unter dem Stichwort «sous presse», wie Dinge in Form gebracht werden, beispielsweise Plisseestoff oder Lederbezüge. spot on ist eine Publikationsreihe der Kommission Bildende Kunst Stadt Luzern. Maude Léonard-Contant nutzt Band 19, um ihr Werk umfassend vorzustellen. kuratiert von Eveline Suter unterstützt von Stadt Luzern, Canada Council for the Arts, Basel Landschaft Amt für Kultur, Casimir Eigensatz Stiftung, Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, Oertli-Stiftung, Pro Helvetia, Giorgio Linea
Ausstellungen | Ausstellung

Anne Frank und die Schweiz

Forum Schweizer Geschichte Schwyz

Das Tagebuch der Anne Frank ist weltberühmt. Weniger bekannt ist, dass die globale Verbreitung grösstenteils aus der Schweiz erfolgte. Während Anne, ihre Schwester und ihre Mutter im Konzentrationslager ermordet wurden, überlebte Annes Vater als Einziger der Familie den Holocaust. Otto Frank zog in den 1950er-Jahren zu seiner Schwester nach Basel. Von dort machte er es sich zur Aufgabe, die Aufzeichnungen seiner Tochter in die Welt zu tragen und ihre Botschaft für Menschlichkeit und Toleranz für die kommenden Generationen zu erhalten. In Kooperation mit dem Anne Frank Fonds, Basel, und dem Familie Frank Zentrum im Jüdischen Museum Frankfurt.
Ausstellungen | Ausstellung

Fumettino (CH) - Kinderfestival & Cilgia Zangger

Fumetto Comic-Festival Luzern

Bereits zum zweiten Mal findet das Kinderfestival Fumettino im Sentitreff statt! Der Sentitreff ist ein Zuhause für Kinder und Erwachsene aus allen Weltgegenden. In der diesjährigen Ausgabe baut die rätoromanische Künstlerin Cilgia Zangger eine begehbare Bühne, in der Kinder in einer charmanten und magischen Comicwelt herumtoben können. Das Kinderfestival Fumettino hat eine grosse Tradition. Es kann während der regulären Öffnungszeiten des Festivals besucht werden und bietet Kindern eine Comic-Umgebung, die durch Workshops für Kinder und Jugendliche an beiden Wochenenden und am Mittwochnachmittag ergänzt werden. Dieses Jahr starten wir auch mit Fumettino fulminant neu. Die rätoromanische Comic-Künstlerin Cilgia Zangger gestaltet im grossen Saal des Sentitreff ein begehbares und mobiles Bühnenbild mit Witz und Charme. Sich selbst beschreibt die Künstlerin so: «Ich bin eine Illustratorin mit Herzblut, die süchtig nach Geschichten ist. Stell mir eine vor und ich zeichne dir eine ganze Welt.» Denn in Cilgia Zanggers Welt ist alles bunt, dicht und voller unbekannter Lebewesen: Mäuse mit Kronen schminken sich die Lippen, Krokodile züngeln die Tränen ihrer Gefährten weg, eine nackte Elfe fliegt von Blüte zu Blüte, eine Kichererbse mit Beinen kullert über die Gabel zu den anderen. Cilgia Zanggers Zeichnungen bilden zugleich Buchstaben aus dem Alphabet, die Eselsbrücken für das Rätoromanische sind. Im Sentitreff, der als Treffpunkt für Zuzüger:innen aus vielen Ländern beliebt ist, bildet es als Schweiz-eigene Fremdsprache eine Brücke zwischen allen Besuchenden. Kuratiert von Fumetto Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

El Marto (FR) - Surprise Surprise

Fumetto Comic-Festival Luzern

Grégory Dabilougo aka El Marto wurde 1981 in Frankreich geboren. Er studierte Visuelle Kunst und Grafikdesign an der École Supérieure d'Art de Design in Amiens, an der École Supérieured'Art de Cambrai und schliesslich an der Kunstuniversität Helsinki. Nach Jahren der künstlerischen Wanderschaft beschloss er, sich in Burkina Faso niederzulassen – dem Land, aus dem sein Vater stammt. 2017 war er in Berlin und entwarf zusammen mit dem Journalisten Frederik Richter des investigativen Verlags Correctiv die Graphic Novel «Made in Germany. Ein Massaker im Kongo. Eine grafische Reise zwischen Afrika und Europa» (2018). Die Publikation arbeitet die wenig bekannte deutsche Beteiligung an den Ausläufern des Genozids in Ruanda 1994 auf. Im Zentrum steht der afrikanische Kriegstreiber Ignace Murwanashyaka. Dieser führte als Drahtzieher aus dem deutschen Exil eine Hutu-Miliz an und verübte so mehrere Massaker an im Kongo lebenden Tutsi. «Made in Germany» gilt als gelungenes Beispiel für das Genre des Comic-Journalismus im deutschen Sprachraum. Im Januar 2023 reiste El Marto im Auftrag von Fumetto und Ärzte ohne Grenzen nach Kaya in den Norden Burkina Fasos. Die Region durchlebt derzeit eine schwere humanitäre Krise. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Gewalt von bewaffneten Gruppierungen zugenommen. Tausende von vertriebenen Menschen leben in einem riesigen, notdürftig eingerichteten Camp. Ärzte ohne Grenzen betreibt mobile Klinken und leistet medizinische Hilfe. Während mehrerer Tage dokumentierte El Marto die Geschichten der dort lebenden Menschen. Seine Zeichnungen sind dabei von der Burkinabé-Kultur inspiriert und bestehen aus lebensnahen Szenen und Ereignissen aus Gesellschaft und Politik. Bei Fumetto sind sie im Sentitreff zu sehen! in Kooperation mit Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen Täglich 10:00-20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Plenty. Blank. Space (INT)

Fumetto Comic-Festival Luzern

Fülle und Leere in unterschiedlichen Facetten: Dichte, dystopische Stadträume, in denen Präsenz und Aufmerksamkeit im digitalen Raum zur alles bestimmenden, vitalen Währung werden (Léa Murawiec) oder die verstörende Reise in die karge, aber umso gewaltvollere Seelenlandschaft einer Komapatientin (Jeremy Perrodeau); Alleinsein und Gemeinschaft, distanzierte und intensive menschliche Interaktionen, mentale Gesundheit und Genderidentitäten als klar begrenzte Räume oder als Spektrum (Nino Bulling, Andreas Gefe, Anja Wicki); Kälte und Wärme in Beziehungen zu Menschen und Tieren, volle Tage durch harte, repetitive Arbeit kontrastiert mit Einsamkeit (Sheree Domingo, Lika Nüssli) oder schnelle Zeichnungen, die zu einem ebenso schnellem wie undurchdringlichem surrealen Trip in Zeit und Raum einladen (Joe Kessler). Ob mit reduziertem, dichtem, kontrolliertem oder gestischem Strich – zelebriert wird die sequentielle Zeichnung auf dem Blatt, im Raum und im Buch. So finden sich in der Ausstellung Zeichnungen als Originalwerke auf Papier, als räumliche oder performative Inszenierungen, sowie als Buchobjekte in Form von Comics der beteiligten Kunstschaffenden und weiteren Büchern aus dem Verlagsprogramm der Edition Moderne. In ihrer thematischen, formalen und medialen Vielfalt zeigt die Ausstellung schliesslich auch unterschiedliche Zugänge zum «weissen Blatt», Leer- und Zwischenräume – Zwischenräume, in denen sich die Magie des Comics in unseren Köpfen zu einer zeitlichen, räumlichen und lebendigen Erfahrung entfalten kann. Galleria Edizioni Periferia Mit Arbeiten von Nino Bulling, Sheree Domingo, Andreas Gefe, Joe Kessler, Léa Murawiec, Lika Nüssli, Jeremy Perrodeau, Anja Wicki, u. a. Kuration: Edition Moderne Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

"Zuhause" (INT) - Wettbewerb & Samira Belorf

Fumetto Comic-Festival Luzern

«Der Wohnraum ist für uns alle ein zentraler Begegnungsort, Dreh- und Angelscheibe unseres Privatlebens! Er muss dabei mal als Fitnessraum, mal als Partykeller oder einfach nur als alltägliche Stube funktionieren. In der Realität von zu hohen Mieten und ständig leckenden Spülbecken gibt es aber auch spannende, einzigartige und lustige Erlebnisse. Beschreibe sie uns!» So hat Fumetto das Thema des diesjährigen internationalen Wettbewerbs umschrieben. Bis Ende 2022 konnten Menschen jeden Alters Comics zeichnen und einschicken - zum ersten Mal digital. Auf diese Weise haben rund 700 Personen aus vielen verschiedenen Ländern eine Mehrbildgeschichte eingesandt. Unter den zahlreichen Einreichungen nominiert Fumetto rund 40 bis 60 Arbeiten. Eine Jury von Comicspezialist:innen wählt daraus insgesamt zehn Gewinner:innen sowie den Spezialpreis für das beste Szenario. Zusätzlich wählen die Festivalbesuchenden einen Publikumspreis, der im Rahmen des Festivals verliehen wird. Das Wettbewerbsthema wird auch im Ausstellungssetting der Künstlerin Samira Belorf aufgegriffen. Darin zeichnet und malt sie zum ersten Mal lebensgroße Bewohner:innen und deren Möbel mit Acryl auf Karton und richtet damit die Hi-Gallery ein – es entsteht die Atmosphäre eines Wohnzimmers. Belorfs Strich ist schnell, leicht und flüssig und scheint das, was sie hört und sieht, direkt wiederzugeben. Nichts ist in Stein gemeisselt, sondern entspricht der Vielfalt unserer Gesellschaft, die sich in einem ständigen Wandel befindet. Die Figuren sind Beobachtungen aus dem täglichen Leben entnommen und verraten uns viel über uns selbst: wie wir aussehen, was wir sagen, wie wir denken, wie wir erscheinen wollen, was wir uns erlauben und welchen Illusionen wir uns hingeben. In ihrer stilistischen Einheitlichkeit werden Belorfs Zeichnungen Teil eines seriellen Gruppenbildes. Es repräsentiert die friedliche Vision des Zusammenlebens, die sich auch gegen Rassismus und Diskriminierung wendet. Gestaltung Wettbewerb: Samira Belorf In Zusammenarbeit mit dem Mieterverband Zentralschweiz Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Marijpol (DE) - Hort

Fumetto Comic-Festival Luzern

«Hort» ist die Geschichte von Petra, Ulla und Denise, dreier Frauen Ende Dreissig, die zusammen in einer Wohnung leben. Alle sind von ungewöhnlicher Gestalt: Denise hat ihren Körper mit Schlangengliedern modifiziert, Petra ist als Bodybuilderin extrem muskulös und Ulla ist eine Riesin. Ebenso besonders wie ihre Körper sind ihre Berufe, Haustiere und ihre Wohnung, die mit bemerkenswert perfektionistischer Liebe zum Detail eingerichtet ist. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als die drei Freundinnen den Geschwistern Ilse, Jörg und Dieter begegnen und sich ihrer annehmen. Von der eigenen Mutter auf unbestimmte Zeit verlassen, leben die drei Kinder alleine in einer vollgestopften Wohnung in der Nachbarschaft und bilden den Ausgangspunkt für eine Reihe unterschiedlicher fürsorglicher Beziehungen, die sich zwischen den drei Freundinnen und den Kindern zu entspinnen beginnen. Beziehungen, mit denen alle auf ihre ganz eigene Art und Weise umgehen. «Hort» ist eine Geschichte über Freundschaft, Fürsorglichkeit und Zuhause, die auf absolut unsentimentale Weise unglaublich berührend ist und den Blick für alternative Familienmodelle öffnet. Die Erzählung hat aber auch fantastische Elemente, denn ihr Ausgangspunkt sind die (durchaus im körperlichen Sinnen gemeinten) Figuren der drei Protagonistinnen, durch die Fragen zu Körperbildern und körperlicher Selbstbestimmung thematisiert werden. Ein Comicroman also für alle, die nicht so sein wollen wie der Rest und sich gerne einmal etwas schräg geben! Das sic! Elephanthouse wird zum abstrahierten Terrarium und zeigt Marijpols Originalzeichnungen: metallisch harte Linien und weiche digital wirkende Schattierungen, kaum als Bleistiftzeichnungen zu erkennen. Ergänzend dazu werden Skizzen, Inspirationsquellen und Artefakte aus dem jahrelangen Entstehungsprozess des Comics präsentiert. Kuration: Lea Willimann (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Hannele Richert  (FIN) - Please Hold

Fumetto Comic-Festival Luzern

Eine unbekannte Frau öffnet die Tür ins Innere eines alten Betongebäudes und betritt ein vergammeltes Wohnzimmer. In einem Fernseher ist Jane Tennison zu sehen, die Hauptfigur einer Krimiserie aus den 1990er Jahren. Sie raucht und schaut uns an, bevor sich ihr Erscheinungsbild durch eine Bildstörung wieder verliert. Jetzt steht die Frau in einem Wasserstrudel, der sogleich das ganze Zimmer unter Wasser setzt. Dann rauscht der Bach über die Treppe und verschmilzt mit dem Himmel. Durch ein zerbrochenes Fenster sehen wir Flugzeuge - oder sind es doch Vögel? Die Frau sitzt nun an einem Tisch und während sie nach dem Telefon greift, zeichnet sich bereits Schimmel auf ihrem Gesicht ab. Es sind düstere und modernde Szenen, die Hannele Richerts Comic-Noir Geschichten besiedeln. So auch den oben beschriebenen Comicroman «Please Hold». Diesen kommentiert Richert mit den knappen Worten «Sit with pain long enough and it dries up.» – Halte den Schmerz lange genug aus und er vertrocknet. Richerts Protagonist:innen sind häufig alleine unterwegs, laufen durch isolierte Landschaften oder sitzen auf vermoderten Sesseln in postapokalyptischen Umgebungen und inmitten von Zerfallserscheinungen. Diese albtraumhaften Szenarien sind mit rituell auftretenden Mustern gesäumt, die jedes Objekt besetzen und die Protagonist:innen einzuzwängen scheinen. Und doch schaffen diese immer wieder den Weg aus der Entfremdung in eine autonome Welt! Viele ihrer Zeichnungen kratzt Richert aus Schabkarton hervor. Dadurch schafft sie Lichteffekte wie aus unheimlichen Schwarz-Weiss-Filmen und lässt im Roten Haus eine Welt entstehen, die düster und spannend zugleich ist – inklusive plastischer Figuren und verwirrender Spiegeleffekte. Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Terhi Adler (FIN) - Whatever Presents: Personal Space (In Three Dimensions)

Fumetto Comic-Festival Luzern

“You are welcome to join the Whatever-Gang in their living room. You can get cozy and hang out with Girl, Cat and Plant. Take part in their discussions, or just relax and get to know their stories. Can’t promise there will be snacks.» (Terhi Adler) Seit 2020 erforscht Terhi Adler den Comic-Roman in der dritten Dimension. Die finnische Künstlerin verwandelt ihre Zeichnungen in dreidimensionale Figuren und Objekte und sprengt damit die Grenzen der Comic-Ausstellungen. Dabei kann man in Adlers räumlichen Geschichten nicht nur wegtauchen wie beim Lesen eines Comic-Romans, die Präsentation ermöglicht den Besucher:innen sogar, Teil der Whatever-Gang zu werden. Im Roten Haus macht sich die Whatever-Zeichentrickwelt auf der Hälfte der denkmalgeschützten Industriehalle breit! In Lebensgrösse sitzen Girl, Cat und Plant auf Sofas, Sesseln und Stühlen während Sprechblasen über ihnen im Raum schweben. Ein leerer Platz ist für die Festivalbesuchenden reserviert. Dort kann man ein Selfie mit den Figuren machen, ihre Tarotkarten inspizieren, den Whatever-Film am Fernseher schauen, das Tagebuch von Girl lesen, heimlich die Einrichtung der Schlafzimmer der drei studieren… und die Whatever-Story sogar mit eigenen Comicstrips nach Anweisung der Künstlerin erweitern! Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Milva Stutz (CH) - Waiting for Your Call

Fumetto Comic-Festival Luzern

Im Zentrum der Ausstellung «Waiting for Your Call» der Künstlerin Milva Stutz steht eine grossformatige Kohlezeichnung aus der 7-teiligen Serie «Good Boys». Sie zeigt junge Personen, deren Körper üppig und mit überdimensionierten, comicartigen Füssen und Händen dargestellt sind. Wie diese Körper dehnen sich auch die Pflanzen um sie herum aus und schlingen sich um einen kleinen Hund, der uns anschaut. Auch eine der Figuren sieht uns gebannt an, als würden wir dieses herausfordernde Spiel um Lust, Nähe und Zärtlichkeit gemeinsam spielen. Die Atmosphäre der Ausstellung nährt sich neben «Good Boys» auch aus einer Serie von Zeichnungen mit dem Titel «Bekümmernis», in denen die Künstlerin ihre Figuren ebenso eindringlich einfängt. Die Porträtierten wirken alle beunruhigt, verletzlich und aufgekratzt. Ihre Gesten sind langsam, wie in Trance, oder überdreht, schrill, fast geisterhaft. Die Serie enthält auch das Bild einer Labormaus und das Gesicht einer Kuh, die beide wie durch plötzliches Scheinwerferlicht aufgeschreckt werden. Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Manuele Fior (IT) - Heimat ohne Zuhause

Fumetto Comic-Festival Luzern

Der Künstler Manuele Fior ist bekannt für seinen charaktervollen Einsatz von Farbe und Licht. Im Mittelpunkt seiner Geschichten stehen sensible Figuren, die an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Beziehungen nach Stabilität suchen. Dabei lassen seine lyrischen Erzählungen viel Raum für Interpretationen, eigene Vorstellungskraft und die Magie seines visuellen Aus-drucks, der das Publikum verzaubert! Fiors Geschichten beschäftigen sich mit Fern- und Heimweh, mit der Frage, was ein Zuhause ausmacht und welche Rolle Freundschaften, Architektur und Erinnerungen spielen. Die Figuren in seinen Comics versinnbildlichen das Leben in einer fremden Stadt, das Gefühl der Fremdheit, die Sehnsucht nach einem früheren Ort, aber auch die Beziehungen, die man an neuen Orten eingeht und die diesen Ort zu einer neuen Heimat machen. Ausserdem greift Fior in seinen Geschichten aktuelle Themen wie die Globalisierung, Arbeitsmigration oder den Massentourismus auf. Seine Erzählungen sind aber auch durchtränkt von der Kulturgeschichte der jeweiligen Orte, von den Geschichten der alten Griechen und Ägypter bis hin zur klassischen Moderne. Diese kombiniert Fior oft mit fiktiven Szenarien und vermischt so Science Fiction, Geschichte und Aktuelles zu einer faszinierend skurrilen Reise durch Raum und Zeit. Kuration: Martina Venanzoni Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Jakup Ferri KOS - we, we or me

Fumetto Comic-Festival Luzern

Jakup Ferris Bildwelt ist bunt und voller glücklicher Geschöpfe. Menschen, Tiere und Mischwesen machen Gymnastik, fahren mit dem Velo oder sausen auf dem Rollbrett durch die Bilder. Vor allem aber kommen sie zusammen: draussen zum Picknick, am Familientisch, zum Tanz, zum Musizieren oder zum Schachspiel im Park. Voll zeichnerischem Witz und erzählerischer Freude gestaltet Ferri eine Welt, in der auch noch das kleinste Motiv zum Leben erweckt wird – flugs werden die Knöpfe eines Hemdes zu Körnern, nach denen die Vögel picken. Inspiriert von Mikroorganismen, Volkskunst, Kunsthandwerk, Art brut und der Pixelwelt von Computerspielen schafft Ferri farbenfrohe Installationen aus Teppichen, gestickten Zeichnungen und Gemälden. Und führt uns damit in eine Welt, die vollgepackt ist mit spannenden und spassigen Geschichten. Kooperationspartner: Kunstmuseum Luzern Kuration: Eveline Suter (CH) Täglich 10:00–20:00
Ausstellungen | Ausstellung

Powerpaola aka Paola Gaviria Silguero (COL/EC) - People Around

Fumetto Comic-Festival Luzern

Powerpaola aka Paola Gaviria Silguero ist eine begnadete Aufzeichnerin des Alltags. Ihr Stil ist direkt und unverfälscht, was sie sieht, dokumentiert sie ohne nachträgliche Bearbeitung. Andrés Fresneda, Verleger, fügt an: «Paola ist pure Liebe und Grosszügigkeit, und das überträgt sich auf ihre Art zu zeichnen und ihre Art, in der Welt zu sein.» Internationale Bekanntheit erlangte Powerpaola erstmals mit ihrem 2011 erschienen Comicroman «Virus Tropical». In drei Bänden schildert sie darin ihre eigene Lebensgeschichte – grausam und komisch zugleich. Aber «Virus Tropical» ist keine Komödie, es ist das Leben eines Menschen, das ehrlich und ungeschönt erzählt wird und dadurch Aufmerksamkeit erregt. Weil sich viele damit identifizieren können: mit den Familienkrisen, dem harten Leben in der Schule, mit den Geschwistern, Freunden, der Religion, mit Liebe, Liebeskummer, Sex, Geld und Drogen. Vor sechs Jahren wurde der Comicroman inklusive 500 neuer Zeichnungen sogar als Animationsfilm verfilmt und an der Berlinale ausgestrahlt. In Medellín – der Hauptstadt Kolumbiens – studierte Powerpaola Malerei, lebte anschliessend in Paris und Sydnea und seit 2011 als Zeichnerin in Buenos Aires. Sie bezeichnet sich selbst als Nomadin und verwandelt alles was sie erlebt und träumt in Zeichnungen, die einen ganz besonderen Zauber ausstrahlen. Wo auch immer sie hingeht, hat sie ein Notizbuch und ein Etui voller Stifte mit dabei. In der Lobby des historischen Hotel Schweizerhof wird sie nun während zehn Tagen lang zeichnen und ihre Bilder Schritt für Schritt aufhängen. Eine spannende Gelegenheit, das alltägliche Leben in faszinierende Zeichnungen übergehen zu sehen. Auf keinen Fall verpassen! Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Nidwaldner Museum:
Ja, nein, weiss nicht. Musterdemokratie Schweiz?

Stanser Musiktage

Die neue Sonderausstellung «Ja, nein, weiss nicht. Musterdemokratie Schweiz?» des Nidwaldner Museums lädt ein, unserer (fast) perfekten Demokratie auf den Grund zu gehen. Wir fordern Mitsprache und beteiligen uns selten. Wir leben in einer Demokratie­Idylle und das schon lange. Nidwalden pflegte die Tradition der Landsgemeinde seit dem späten Mittelalter. Die moderne Schweiz wurde vor 175 Jahren mit der Bundesverfassung von 1848 begründet. Neu übten Vertreter des Volkes die oberste Gewalt im Bund aus. Heute gilt die Schweiz als Musterdemokratie mit weitgehendem Mitspracherecht. Und doch streiten wir. Krisen wie die Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen zu hitzigen Diskussionen über unser Demokratieverständnis. Wer spricht denn eigentlich mit bei politischen Entscheidungen? Und wo stösst unsere Demokratie vielleicht an ihre Grenzen? Mit einem Konzertticket ist der Besuch des Nidwaldner Museums während den Stanser Musiktagen kostenlos. Mi 14.00 - 20.00 Uhr | Do - Sa 14.00 - 17.00 Uhr | So 11.00 - 17.00 Uhr
Ausstellungen | Ausstellung

Galerie Stans:
Thomas Heini, Jörg Niederberger

Stanser Musiktage

Der Bildhauer und Zeichner Thomas Heini und der Maler Jörg Niederberger, Studienkollegen an der Kunstakademie Düsseldorf, stellen erstmals gemeinsam aus. Ihre Werke sind wie geschaffen für die Räume der Galerie Stans im historischen Handwerkerhaus von 1874. Beide Künstler präsentieren noch nie gezeigte Arbeiten auf Papier. Heini erläutert: «Zeichnen ist der direkte Weg vom Hirn aufs Blatt, ein Weg, der im Gegensatz zur Arbeit mit dem Stein ohne Planung und Materialaufwand beschritten werden kann.» Bei Niederberger kommen Ölbilder auf Holz und als Überraschung gedrechselte Objekte hinzu. Heini bringt zusätzlich Steinskulpturen nach Stans. Sowohl Heini wie Niederberger lieben die leisen Töne, über eine mediative Herangehensweise und bieten Raum für sinnliche und besinnliche Erlebnisse. «Meine Malereien sind Farblandschaften, in denen man sich verlieren kann. Oder sich finden,» charakterisiert Jörg Niederberger seiner Kunst. Do & Fr 15.00 – 19.00 Uhr | Sa 13.00 – 19.00 Uhr | So 13.00 – 16.00 Uhr

Sie haben noch keinen Login? Dann registrieren Sie sich gleich hier!

Bitte schauen Sie in Ihrem E-Mail-Postfach nach der Registrierungsmail und klicken Sie auf den darin enthaltenen Link.