
Ausstellungen
| Ausstellung

Ausstellungen
| Ausstellung
El Marto (FR) - Surprise Surprise
Fumetto Comic-Festival Luzern
Grégory Dabilougo aka El Marto wurde 1981 in Frankreich geboren. Er studierte Visuelle Kunst und Grafikdesign an der École Supérieure d'Art de Design in Amiens, an der École Supérieured'Art de Cambrai und schliesslich an der Kunstuniversität Helsinki. Nach Jahren der künstlerischen Wanderschaft beschloss er, sich in Burkina Faso niederzulassen – dem Land, aus dem sein Vater stammt. 2017 war er in Berlin und entwarf zusammen mit dem Journalisten Frederik Richter des investigativen Verlags Correctiv die Graphic Novel «Made in Germany. Ein Massaker im Kongo. Eine grafische Reise zwischen Afrika und Europa» (2018). Die Publikation arbeitet die wenig bekannte deutsche Beteiligung an den Ausläufern des Genozids in Ruanda 1994 auf. Im Zentrum steht der afrikanische Kriegstreiber Ignace Murwanashyaka. Dieser führte als Drahtzieher aus dem deutschen Exil eine Hutu-Miliz an und verübte so mehrere Massaker an im Kongo lebenden Tutsi. «Made in Germany» gilt als gelungenes Beispiel für das Genre des Comic-Journalismus im deutschen Sprachraum. Im Januar 2023 reiste El Marto im Auftrag von Fumetto und Ärzte ohne Grenzen nach Kaya in den Norden Burkina Fasos. Die Region durchlebt derzeit eine schwere humanitäre Krise. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Gewalt von bewaffneten Gruppierungen zugenommen. Tausende von vertriebenen Menschen leben in einem riesigen, notdürftig eingerichteten Camp. Ärzte ohne Grenzen betreibt mobile Klinken und leistet medizinische Hilfe. Während mehrerer Tage dokumentierte El Marto die Geschichten der dort lebenden Menschen. Seine Zeichnungen sind dabei von der Burkinabé-Kultur inspiriert und bestehen aus lebensnahen Szenen und Ereignissen aus Gesellschaft und Politik. Bei Fumetto sind sie im Sentitreff zu sehen! in Kooperation mit Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen Täglich 10:00-20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Plenty. Blank. Space (INT)
Fumetto Comic-Festival Luzern
Fülle und Leere in unterschiedlichen Facetten: Dichte, dystopische Stadträume, in denen Präsenz und Aufmerksamkeit im digitalen Raum zur alles bestimmenden, vitalen Währung werden (Léa Murawiec) oder die verstörende Reise in die karge, aber umso gewaltvollere Seelenlandschaft einer Komapatientin (Jeremy Perrodeau); Alleinsein und Gemeinschaft, distanzierte und intensive menschliche Interaktionen, mentale Gesundheit und Genderidentitäten als klar begrenzte Räume oder als Spektrum (Nino Bulling, Andreas Gefe, Anja Wicki); Kälte und Wärme in Beziehungen zu Menschen und Tieren, volle Tage durch harte, repetitive Arbeit kontrastiert mit Einsamkeit (Sheree Domingo, Lika Nüssli) oder schnelle Zeichnungen, die zu einem ebenso schnellem wie undurchdringlichem surrealen Trip in Zeit und Raum einladen (Joe Kessler). Ob mit reduziertem, dichtem, kontrolliertem oder gestischem Strich – zelebriert wird die sequentielle Zeichnung auf dem Blatt, im Raum und im Buch. So finden sich in der Ausstellung Zeichnungen als Originalwerke auf Papier, als räumliche oder performative Inszenierungen, sowie als Buchobjekte in Form von Comics der beteiligten Kunstschaffenden und weiteren Büchern aus dem Verlagsprogramm der Edition Moderne. In ihrer thematischen, formalen und medialen Vielfalt zeigt die Ausstellung schliesslich auch unterschiedliche Zugänge zum «weissen Blatt», Leer- und Zwischenräume – Zwischenräume, in denen sich die Magie des Comics in unseren Köpfen zu einer zeitlichen, räumlichen und lebendigen Erfahrung entfalten kann. Galleria Edizioni Periferia Mit Arbeiten von Nino Bulling, Sheree Domingo, Andreas Gefe, Joe Kessler, Léa Murawiec, Lika Nüssli, Jeremy Perrodeau, Anja Wicki, u. a. Kuration: Edition Moderne Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
"Zuhause" (INT) - Wettbewerb & Samira Belorf
Fumetto Comic-Festival Luzern
«Der Wohnraum ist für uns alle ein zentraler Begegnungsort, Dreh- und Angelscheibe unseres Privatlebens! Er muss dabei mal als Fitnessraum, mal als Partykeller oder einfach nur als alltägliche Stube funktionieren. In der Realität von zu hohen Mieten und ständig leckenden Spülbecken gibt es aber auch spannende, einzigartige und lustige Erlebnisse. Beschreibe sie uns!» So hat Fumetto das Thema des diesjährigen internationalen Wettbewerbs umschrieben. Bis Ende 2022 konnten Menschen jeden Alters Comics zeichnen und einschicken - zum ersten Mal digital. Auf diese Weise haben rund 700 Personen aus vielen verschiedenen Ländern eine Mehrbildgeschichte eingesandt. Unter den zahlreichen Einreichungen nominiert Fumetto rund 40 bis 60 Arbeiten. Eine Jury von Comicspezialist:innen wählt daraus insgesamt zehn Gewinner:innen sowie den Spezialpreis für das beste Szenario. Zusätzlich wählen die Festivalbesuchenden einen Publikumspreis, der im Rahmen des Festivals verliehen wird. Das Wettbewerbsthema wird auch im Ausstellungssetting der Künstlerin Samira Belorf aufgegriffen. Darin zeichnet und malt sie zum ersten Mal lebensgroße Bewohner:innen und deren Möbel mit Acryl auf Karton und richtet damit die Hi-Gallery ein – es entsteht die Atmosphäre eines Wohnzimmers. Belorfs Strich ist schnell, leicht und flüssig und scheint das, was sie hört und sieht, direkt wiederzugeben. Nichts ist in Stein gemeisselt, sondern entspricht der Vielfalt unserer Gesellschaft, die sich in einem ständigen Wandel befindet. Die Figuren sind Beobachtungen aus dem täglichen Leben entnommen und verraten uns viel über uns selbst: wie wir aussehen, was wir sagen, wie wir denken, wie wir erscheinen wollen, was wir uns erlauben und welchen Illusionen wir uns hingeben. In ihrer stilistischen Einheitlichkeit werden Belorfs Zeichnungen Teil eines seriellen Gruppenbildes. Es repräsentiert die friedliche Vision des Zusammenlebens, die sich auch gegen Rassismus und Diskriminierung wendet. Gestaltung Wettbewerb: Samira Belorf In Zusammenarbeit mit dem Mieterverband Zentralschweiz Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Marijpol (DE) - Hort
Fumetto Comic-Festival Luzern
«Hort» ist die Geschichte von Petra, Ulla und Denise, dreier Frauen Ende Dreissig, die zusammen in einer Wohnung leben. Alle sind von ungewöhnlicher Gestalt: Denise hat ihren Körper mit Schlangengliedern modifiziert, Petra ist als Bodybuilderin extrem muskulös und Ulla ist eine Riesin. Ebenso besonders wie ihre Körper sind ihre Berufe, Haustiere und ihre Wohnung, die mit bemerkenswert perfektionistischer Liebe zum Detail eingerichtet ist. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als die drei Freundinnen den Geschwistern Ilse, Jörg und Dieter begegnen und sich ihrer annehmen. Von der eigenen Mutter auf unbestimmte Zeit verlassen, leben die drei Kinder alleine in einer vollgestopften Wohnung in der Nachbarschaft und bilden den Ausgangspunkt für eine Reihe unterschiedlicher fürsorglicher Beziehungen, die sich zwischen den drei Freundinnen und den Kindern zu entspinnen beginnen. Beziehungen, mit denen alle auf ihre ganz eigene Art und Weise umgehen. «Hort» ist eine Geschichte über Freundschaft, Fürsorglichkeit und Zuhause, die auf absolut unsentimentale Weise unglaublich berührend ist und den Blick für alternative Familienmodelle öffnet. Die Erzählung hat aber auch fantastische Elemente, denn ihr Ausgangspunkt sind die (durchaus im körperlichen Sinnen gemeinten) Figuren der drei Protagonistinnen, durch die Fragen zu Körperbildern und körperlicher Selbstbestimmung thematisiert werden. Ein Comicroman also für alle, die nicht so sein wollen wie der Rest und sich gerne einmal etwas schräg geben! Das sic! Elephanthouse wird zum abstrahierten Terrarium und zeigt Marijpols Originalzeichnungen: metallisch harte Linien und weiche digital wirkende Schattierungen, kaum als Bleistiftzeichnungen zu erkennen. Ergänzend dazu werden Skizzen, Inspirationsquellen und Artefakte aus dem jahrelangen Entstehungsprozess des Comics präsentiert. Kuration: Lea Willimann (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Hannele Richert (FIN) - Please Hold
Fumetto Comic-Festival Luzern
Eine unbekannte Frau öffnet die Tür ins Innere eines alten Betongebäudes und betritt ein vergammeltes Wohnzimmer. In einem Fernseher ist Jane Tennison zu sehen, die Hauptfigur einer Krimiserie aus den 1990er Jahren. Sie raucht und schaut uns an, bevor sich ihr Erscheinungsbild durch eine Bildstörung wieder verliert. Jetzt steht die Frau in einem Wasserstrudel, der sogleich das ganze Zimmer unter Wasser setzt. Dann rauscht der Bach über die Treppe und verschmilzt mit dem Himmel. Durch ein zerbrochenes Fenster sehen wir Flugzeuge - oder sind es doch Vögel? Die Frau sitzt nun an einem Tisch und während sie nach dem Telefon greift, zeichnet sich bereits Schimmel auf ihrem Gesicht ab. Es sind düstere und modernde Szenen, die Hannele Richerts Comic-Noir Geschichten besiedeln. So auch den oben beschriebenen Comicroman «Please Hold». Diesen kommentiert Richert mit den knappen Worten «Sit with pain long enough and it dries up.» – Halte den Schmerz lange genug aus und er vertrocknet. Richerts Protagonist:innen sind häufig alleine unterwegs, laufen durch isolierte Landschaften oder sitzen auf vermoderten Sesseln in postapokalyptischen Umgebungen und inmitten von Zerfallserscheinungen. Diese albtraumhaften Szenarien sind mit rituell auftretenden Mustern gesäumt, die jedes Objekt besetzen und die Protagonist:innen einzuzwängen scheinen. Und doch schaffen diese immer wieder den Weg aus der Entfremdung in eine autonome Welt! Viele ihrer Zeichnungen kratzt Richert aus Schabkarton hervor. Dadurch schafft sie Lichteffekte wie aus unheimlichen Schwarz-Weiss-Filmen und lässt im Roten Haus eine Welt entstehen, die düster und spannend zugleich ist – inklusive plastischer Figuren und verwirrender Spiegeleffekte. Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Terhi Adler (FIN) - Whatever Presents: Personal Space (In Three Dimensions)
Fumetto Comic-Festival Luzern
“You are welcome to join the Whatever-Gang in their living room. You can get cozy and hang out with Girl, Cat and Plant. Take part in their discussions, or just relax and get to know their stories. Can’t promise there will be snacks.» (Terhi Adler) Seit 2020 erforscht Terhi Adler den Comic-Roman in der dritten Dimension. Die finnische Künstlerin verwandelt ihre Zeichnungen in dreidimensionale Figuren und Objekte und sprengt damit die Grenzen der Comic-Ausstellungen. Dabei kann man in Adlers räumlichen Geschichten nicht nur wegtauchen wie beim Lesen eines Comic-Romans, die Präsentation ermöglicht den Besucher:innen sogar, Teil der Whatever-Gang zu werden. Im Roten Haus macht sich die Whatever-Zeichentrickwelt auf der Hälfte der denkmalgeschützten Industriehalle breit! In Lebensgrösse sitzen Girl, Cat und Plant auf Sofas, Sesseln und Stühlen während Sprechblasen über ihnen im Raum schweben. Ein leerer Platz ist für die Festivalbesuchenden reserviert. Dort kann man ein Selfie mit den Figuren machen, ihre Tarotkarten inspizieren, den Whatever-Film am Fernseher schauen, das Tagebuch von Girl lesen, heimlich die Einrichtung der Schlafzimmer der drei studieren… und die Whatever-Story sogar mit eigenen Comicstrips nach Anweisung der Künstlerin erweitern! Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Milva Stutz (CH) - Waiting for Your Call
Fumetto Comic-Festival Luzern
Im Zentrum der Ausstellung «Waiting for Your Call» der Künstlerin Milva Stutz steht eine grossformatige Kohlezeichnung aus der 7-teiligen Serie «Good Boys». Sie zeigt junge Personen, deren Körper üppig und mit überdimensionierten, comicartigen Füssen und Händen dargestellt sind. Wie diese Körper dehnen sich auch die Pflanzen um sie herum aus und schlingen sich um einen kleinen Hund, der uns anschaut. Auch eine der Figuren sieht uns gebannt an, als würden wir dieses herausfordernde Spiel um Lust, Nähe und Zärtlichkeit gemeinsam spielen. Die Atmosphäre der Ausstellung nährt sich neben «Good Boys» auch aus einer Serie von Zeichnungen mit dem Titel «Bekümmernis», in denen die Künstlerin ihre Figuren ebenso eindringlich einfängt. Die Porträtierten wirken alle beunruhigt, verletzlich und aufgekratzt. Ihre Gesten sind langsam, wie in Trance, oder überdreht, schrill, fast geisterhaft. Die Serie enthält auch das Bild einer Labormaus und das Gesicht einer Kuh, die beide wie durch plötzliches Scheinwerferlicht aufgeschreckt werden. Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Manuele Fior (IT) - Heimat ohne Zuhause
Fumetto Comic-Festival Luzern
Der Künstler Manuele Fior ist bekannt für seinen charaktervollen Einsatz von Farbe und Licht. Im Mittelpunkt seiner Geschichten stehen sensible Figuren, die an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Beziehungen nach Stabilität suchen. Dabei lassen seine lyrischen Erzählungen viel Raum für Interpretationen, eigene Vorstellungskraft und die Magie seines visuellen Aus-drucks, der das Publikum verzaubert! Fiors Geschichten beschäftigen sich mit Fern- und Heimweh, mit der Frage, was ein Zuhause ausmacht und welche Rolle Freundschaften, Architektur und Erinnerungen spielen. Die Figuren in seinen Comics versinnbildlichen das Leben in einer fremden Stadt, das Gefühl der Fremdheit, die Sehnsucht nach einem früheren Ort, aber auch die Beziehungen, die man an neuen Orten eingeht und die diesen Ort zu einer neuen Heimat machen. Ausserdem greift Fior in seinen Geschichten aktuelle Themen wie die Globalisierung, Arbeitsmigration oder den Massentourismus auf. Seine Erzählungen sind aber auch durchtränkt von der Kulturgeschichte der jeweiligen Orte, von den Geschichten der alten Griechen und Ägypter bis hin zur klassischen Moderne. Diese kombiniert Fior oft mit fiktiven Szenarien und vermischt so Science Fiction, Geschichte und Aktuelles zu einer faszinierend skurrilen Reise durch Raum und Zeit. Kuration: Martina Venanzoni Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Jakup Ferri KOS - we, we or me
Fumetto Comic-Festival Luzern
Jakup Ferris Bildwelt ist bunt und voller glücklicher Geschöpfe. Menschen, Tiere und Mischwesen machen Gymnastik, fahren mit dem Velo oder sausen auf dem Rollbrett durch die Bilder. Vor allem aber kommen sie zusammen: draussen zum Picknick, am Familientisch, zum Tanz, zum Musizieren oder zum Schachspiel im Park. Voll zeichnerischem Witz und erzählerischer Freude gestaltet Ferri eine Welt, in der auch noch das kleinste Motiv zum Leben erweckt wird – flugs werden die Knöpfe eines Hemdes zu Körnern, nach denen die Vögel picken. Inspiriert von Mikroorganismen, Volkskunst, Kunsthandwerk, Art brut und der Pixelwelt von Computerspielen schafft Ferri farbenfrohe Installationen aus Teppichen, gestickten Zeichnungen und Gemälden. Und führt uns damit in eine Welt, die vollgepackt ist mit spannenden und spassigen Geschichten. Kooperationspartner: Kunstmuseum Luzern Kuration: Eveline Suter (CH) Täglich 10:00–20:00
Ausstellungen
| Ausstellung
Powerpaola aka Paola Gaviria Silguero (COL/EC) - People Around
Fumetto Comic-Festival Luzern
Powerpaola aka Paola Gaviria Silguero ist eine begnadete Aufzeichnerin des Alltags. Ihr Stil ist direkt und unverfälscht, was sie sieht, dokumentiert sie ohne nachträgliche Bearbeitung. Andrés Fresneda, Verleger, fügt an: «Paola ist pure Liebe und Grosszügigkeit, und das überträgt sich auf ihre Art zu zeichnen und ihre Art, in der Welt zu sein.» Internationale Bekanntheit erlangte Powerpaola erstmals mit ihrem 2011 erschienen Comicroman «Virus Tropical». In drei Bänden schildert sie darin ihre eigene Lebensgeschichte – grausam und komisch zugleich. Aber «Virus Tropical» ist keine Komödie, es ist das Leben eines Menschen, das ehrlich und ungeschönt erzählt wird und dadurch Aufmerksamkeit erregt. Weil sich viele damit identifizieren können: mit den Familienkrisen, dem harten Leben in der Schule, mit den Geschwistern, Freunden, der Religion, mit Liebe, Liebeskummer, Sex, Geld und Drogen. Vor sechs Jahren wurde der Comicroman inklusive 500 neuer Zeichnungen sogar als Animationsfilm verfilmt und an der Berlinale ausgestrahlt. In Medellín – der Hauptstadt Kolumbiens – studierte Powerpaola Malerei, lebte anschliessend in Paris und Sydnea und seit 2011 als Zeichnerin in Buenos Aires. Sie bezeichnet sich selbst als Nomadin und verwandelt alles was sie erlebt und träumt in Zeichnungen, die einen ganz besonderen Zauber ausstrahlen. Wo auch immer sie hingeht, hat sie ein Notizbuch und ein Etui voller Stifte mit dabei. In der Lobby des historischen Hotel Schweizerhof wird sie nun während zehn Tagen lang zeichnen und ihre Bilder Schritt für Schritt aufhängen. Eine spannende Gelegenheit, das alltägliche Leben in faszinierende Zeichnungen übergehen zu sehen. Auf keinen Fall verpassen! Kuration: Susann Wintsch (CH) Täglich 10:00–20:00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Nidwaldner Museum:
Nidwaldner Museum:
Ja, nein, weiss nicht. Musterdemokratie Schweiz?
Stanser Musiktage
Die neue Sonderausstellung «Ja, nein, weiss nicht. Musterdemokratie Schweiz?» des Nidwaldner Museums lädt ein, unserer (fast) perfekten Demokratie auf den Grund zu gehen. Wir fordern Mitsprache und beteiligen uns selten. Wir leben in einer DemokratieIdylle und das schon lange. Nidwalden pflegte die Tradition der Landsgemeinde seit dem späten Mittelalter. Die moderne Schweiz wurde vor 175 Jahren mit der Bundesverfassung von 1848 begründet. Neu übten Vertreter des Volkes die oberste Gewalt im Bund aus. Heute gilt die Schweiz als Musterdemokratie mit weitgehendem Mitspracherecht. Und doch streiten wir. Krisen wie die Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen zu hitzigen Diskussionen über unser Demokratieverständnis. Wer spricht denn eigentlich mit bei politischen Entscheidungen? Und wo stösst unsere Demokratie vielleicht an ihre Grenzen? Mit einem Konzertticket ist der Besuch des Nidwaldner Museums während den Stanser Musiktagen kostenlos. Mi 14.00 - 20.00 Uhr | Do - Sa 14.00 - 17.00 Uhr | So 11.00 - 17.00 Uhr
Ausstellungen
| Ausstellung
Galerie Stans:
Galerie Stans:
Thomas Heini, Jörg Niederberger
Stanser Musiktage
Der Bildhauer und Zeichner Thomas Heini und der Maler Jörg Niederberger, Studienkollegen an der Kunstakademie Düsseldorf, stellen erstmals gemeinsam aus. Ihre Werke sind wie geschaffen für die Räume der Galerie Stans im historischen Handwerkerhaus von 1874. Beide Künstler präsentieren noch nie gezeigte Arbeiten auf Papier. Heini erläutert: «Zeichnen ist der direkte Weg vom Hirn aufs Blatt, ein Weg, der im Gegensatz zur Arbeit mit dem Stein ohne Planung und Materialaufwand beschritten werden kann.» Bei Niederberger kommen Ölbilder auf Holz und als Überraschung gedrechselte Objekte hinzu. Heini bringt zusätzlich Steinskulpturen nach Stans. Sowohl Heini wie Niederberger lieben die leisen Töne, über eine mediative Herangehensweise und bieten Raum für sinnliche und besinnliche Erlebnisse. «Meine Malereien sind Farblandschaften, in denen man sich verlieren kann. Oder sich finden,» charakterisiert Jörg Niederberger seiner Kunst. Do & Fr 15.00 – 19.00 Uhr | Sa 13.00 – 19.00 Uhr | So 13.00 – 16.00 Uhr
Ausstellungen
| Installation
Echo vom Eierstock
Stanser Musiktage
Simone Felber, Leitung Martina Buzzi, Komposition Sängerinnen des Echo vom Eierstock, Stimme Das Echo vom Eierstock unter der Leitung von Simone Felber wird gemeinsam mit Martina Buzzi (Elektroaktustische Komposition) und Jules Claude Gisler (Film) eine Installation kreieren bei der die traditionellen Klänge des Chores verfremdet werden und das Thema «Frau in der Tradition» auf der visuellen Ebene gespiegelt wird. Echo vom Eierstock ist der erste feministische Jodelchor. Ziel ist es, eine Diskussion über die Texte der traditionellen Jodelliteratur auszulösen und neu zu interpretieren. Im Rahmen der Stanser Musiktage gibt es eine Klanginstallation dieses Projekts. Der erste Auftritt des Chors am Donnerstag im Chäslager wird die Klanginstallation einbetten und abrunden. «Los Meitli, liebs Meitli, tönts lislig, jetzt schick di drii. Chli gstreichlet ond chli gschmeichlet, chli gschmötzelet, muess doch sii.» Solche Aussagen will sich das Echo vom Eierstock nicht gefallen lassen. Die 40 Frauen teilen ihre Leidenschaft für die Tradition des Jodelns, können sich aber inhaltlich mit den teils veralteten Texten nicht anfreunden. Das heteronormative Weltbild, welches in vielen Jodelliedern vermittelt wird entspricht nicht der Einstellung der Sängerinnen. Um ihrer Passion ohne inhaltliche Bedenken nachzugehen, haben sie für ihr erstes Programm die Stifte selber in die Hand genommen und die Texte angepasst, um die Jodelleider ins Hier und Jetzt zu holen. Die Klanginstallation des Echo vom Eierstock kann während den Stanser Musiktagen täglich im Chäslager besucht werden. kostenlos
Ausstellungen
| Ausstellung
Jakup Ferri
Kunstmuseum Luzern
Jakup Ferris (*1981) Bildwelt ist bunt und voller glücklicher Geschöpfe. Menschen, Tiere und Mischwesen machen Gymnastik, fahren mit dem Velo oder sausen auf dem Rollbrett durch die Bilder. Vor allem kommen sie zusammen: draussen zum Picknick, am Familientisch, zum Tanz, zum Musizieren oder zum Schachspiel im Park. Jakup Ferri scheint sich beim Zeichnen zu fragen: Was steckt noch in einem Motiv? – Und flugs werden die Knöpfe eines Hemdes zu Körnern, nach denen Vögel picken. Aus seinen Werken sprüht zeichnerischer Witz und erzählerische Freude. Der kosovarische Künstler pflegt einen linearen Stil, die Umrisse stehen im Vordergrund und fassen die kräftigen Farben ein. Ausgehend von Zeichnungen fertigt Jakup Ferri Gemälde und lässt seine Bildfindungen weben oder sticken. Als Inspiration dienen ihm Mikroorganismen, Volkskunst, Kunsthandwerk, Art brut und die Pixelwelt von Computerspielen. In seinen Installationen überlagert er Teppiche mit abstrakt-konkreten Mustern, gestickte Zeichnungen und Gemälden zu einem dichten Kosmos voller Geschichten. kuratiert von Eveline Suter (Abb.: Ausstellungsansicht Jakup Ferri. The Monumentality of the Everyday, kosovarischer Pavillon, Biennale von Venedig, 2022, Courtesy of the artist, Foto: Leonit Ibrahimi)
Ausstellungen
| Ausstellung
ABC der Bilder
Kunstmuseum Luzern
Mit Judith Albert, Anna Maria Babbegger-Tobler, Edouard Castres, James Coleman, Helmut Federle, Ferdinand Hodler, Irma Ineichen, Allan Porter, Taryn Simon, André Thomkins, Hannah Villiger, Clemens von Wedemeyer, Aldo Walker Semiotik, Semantik, Ikonografie?! Um Bilder zu lesen, kennt die Kunstgeschichte viele Fachbegriffe. Zahlreiche theoretische Ansätze versuchen zu ergründen, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen wir Bilder verstehen. Denn Zeichen und Symbole sind an ihren jeweiligen Kontext gebunden – sie werden nicht jederzeit und überall gleichermassen verstanden. Und in welchem Verhältnis steht das Objekt zu seinem Bild? Die Sammlungsausstellung bietet eine Lektion der besonderen Art: Von A wie Archiv bis zu Z wie Zeichen zeigen wir Werke aus der Sammlung, die repräsentativ für Schlüsselbegriffe der Bildbetrachtung stehen. Themen sind Symbolismus und Zeichenhaftigkeit, Bildarchive und ihre Systematik, die Darstellung von Politik und Weltgeschehen, Kultbilder, sowie die Präsentation des eigenen Körpers. Erstmals seit 2001 ist James Colemans Diaprojektion Charon (MIT Project) wieder zu sehen: Die Installation dekonstruiert Alltagsbilder und untersucht das Verhältnis von Wahrheit und Fiktion. Um den Überblick nicht zu verlieren, geben einfache Wandtexte zu Begriffen aus der Bildtheorie das nötige Werkzeug für die Betrachtung. kuratiert von Alexandra Blättler
Ausstellungen
| Ausstellung
Betye Saar
Kunstmuseum Luzern
Die poetischen Installationen von Betye Saar (*1926) verleiten zum Schwelgen und Träumen, doch ihr Ursprung ist von ganz anderer, erschütternder Natur. Die afroamerikanische Künstlerin reflektiert mit ihren installativen Werken, Objekten und Zeichnungen Schwarze Identität, die Geschichte des Rassismus in den Vereinigten Staaten, die zähe Beständigkeit diskriminierender Denk- und Verhaltensmuster in der westlichen Gesellschaft. Betye Saar stellt dem die Kraft der Poesie gegenüber und schafft so eine intensive Auseinandersetzung mit bedrückenden Themen. Für ihre Assemblagen, die auch als ästhetischer Aktivismus verstanden werden können, lässt sich die Künstlerin unter anderem auf Reisen inspirieren. Betye Saars künstlerisches Werk ist autobiografisch, spricht aber auf universelle Weise über die erniedrigende kollektive Erfahrung Schwarzer Menschen in den USA und deren Geschichte – von der Sklaverei nach der Kolonisierung Amerikas im Jahr 1492 bis heute. Betye Saar verwendet für ihre Arbeiten Fundstücke und Alltagsgegenstände aus ihrer direkten Umgebung. Diese Materialien zeugen von ihrem Interesse am Konkreten, an der Untrennbarkeit von Kunst und Leben. kuratiert von Fanni Fetzer, Stephanie Seidel, ICA Miami organisiert von ICA Institute of Contemporary Art, Miami, in Kooperation mit 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, Metz
Ausstellungen
| Ausstellung
Solo Ramon Hungerbühler
Kunstmuseum Luzern
Die Jury von zentral! verleiht den Preis der Kunstgesellschaft Luzern an Ramon Hungerbühler. Der Preis ist verbunden mit der Ausstellung Solo während zentral! im darauffolgenden Jahr. Ramon Hungerbühler spielt oft mit einem Augenzwinkern mit der Geschichte der Malerei, mit Pop-Art, Comic und manchmal auch mit Abstraktion. Sein Beitrag besteht aus einer Serie von sieben Gemälden. Darunter sind gemalte Holzbretter, die verschiedene Ebenen der Imitation vereinen: Die Leinwand imitiert Holz und gleichzeitig seine Darstellung in der Bildsprache des Comics. Ein gemaltes Brett mit bunten Farbklecksen ironisiert die eigene Nachahmung und treibt das Spiel mit Stilen und Anekdoten aus der Kunstgeschichte auf die Spitze. kuratiert von Laura Breitschmid
Ausstellungen
| Ausstellung
zentral!
Kunstmuseum Luzern
Olivia Abächerli, Elvira Bättig, Patrick Blank, Jonas Burkhalter, Doris Dehan Son, Pascale Eiberle, Tatjana Erpen, Lotta Gadola, GANG, Stefan Gritsch, Vera Baumann & Benjamin Heller & Simon Iten, Stephanie Hess, Joerg Hurschler, Patricia Jacomella Bonola, Thomas Joller, Anouk Koch, Lipp&Leuthold, Martina M. Mächler, Barbara Mühlefluh, Irene Naef, Fiona Rafferty, Pascal Sterchi, Timo Ullmann & Marco Baltisberger, Rolf Winnewisser, Maria Zgraggen Wir sind zentral! Die Jahresausstellung zeigt einen umfassenden Überblick über das aktuelle Zentralschweizer Kunstschaffen. Eine Fachjury wählt unter den eingereichten Dossiers die besten aus und prämiert diese mit einem Platz in der Ausstellung. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche, spartenübergreifende Schau, in der die Dynamik und das Potenzial der Zentralschweizer Kunst sicht- und erlebbar wird. zentral! ist eine Plattform mit Ausstrahlung und Tradition, ein Kosmos von talentierten und ambitionierten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Für sie ist zentral! auch ein Sprungbrett in überregionale Gewässer. Anlässlich der Ausstellung wird neben dem Jurypreis / Preis der Zentralschweizer Kantone auch der Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft Luzern vergeben. Die Gewinnerin oder der Gewinner richtet im darauffolgenden Jahr die Ausstellung Solo im Kunstmuseum Luzern ein. kuratiert von Alexandra Blättler Preise Jurypreis / Preis der Zentralschweizer Kantone: Maria Zgraggen Ausstellungspreis Solo der Kunstgesellschaft Luzern: Martina M. Mächler Jury Alexandra Blätter, Sammlungskonservatorin Kunstmuseum Luzern Mischa Camenzind, Kurator und Künstler Sabine Gebhardt Fink, Leiterin Master of Arts in Fine Arts und Dozentin HSLU Design & Kunst Samuel Herzog, Journalist und Künstler Dominic Michel, Künstler unterstützt von den Zentralschweizer Kantonen Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug
Ausstellungen
| Ausstellung