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(Foto: © Priska Ketterer / Lucerne Festival)
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Lucerne Festival

Das zentrale Festival im Sommer von Mitte August bis Mitte September bietet ein vielfältiges Angebot von rund 100 Konzerten und weiterführenden Veranstaltungen. Jedes Sommer-Festival hat ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Dramaturgie des Programms zieht. Geboten wird ein vielfältiges Angebot an Konzertformaten – Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Rezitale, De­buts, Late Nights und vieles mehr. Flankiert wird der Sommer von Kurzfestivals im Frühjahr und Herbst: Im November von «Lucerne Festival Forward» und vor Ostern von einer Frühjahrs-Residenz des Lucerne Festival Orchestra. «Lucerne Festival Forward» wird von Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) künstlerisch und konzeptionell gestaltet. Im Mai 2023 wird ein viertes Festival hinzukommen: ein dreitägiges Klavierfest, das der Pianist Igor Levit kuratiert. Das KKL Luzern, erbaut von Jean Nouvel und für seine Akustik ebenso berühmt wie für seine Architektur, ist die zentrale Spielstätte von Lucerne Festival.

Die drei Sparten «Symphony», «Contemporary» und «Music For Future» stehen für die zentralen Programm-Schwerpunkte des Festivals. Jeden Sommer gastieren die renommiertesten internationalen Sinfonieorchester am Vierwaldstättersee, unter anderem die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker oder das Royal Concertgebouworkest. Das Lucerne Festival Orchestra wurde 2003 von Claudio Abbado und Michael Haefliger ins Leben gerufen und versammelt jeden Sommer für zwei Wochen international renommierte Orchestermusiker*innen in Luzern, im Herbst ist es häufig mit Tourneen im Ausland präsent. Seit 2016 ist Riccardo Chailly Chefdirigent des Orchesters. Täglich treten im Sommer auch internationale Star-Solist*innen auf, hinzu kommt ein «artiste étoile», der mit mehreren Veranstaltungen im Fokus steht. Neben der Pflege des traditionellen Repertoires nimmt bei Lucerne Festival die Programmierung und Vermittlung von zeitgenössischer Musik im Bereich «Contemporary» einen zentralen Stellenwert ein. Der Lucerne Festival Academy, 2003 von Pierre Boulez und Michael Haefliger gegründet, steht seit 2016 der Künstlerische Leiter Wolfgang Rihm vor. Mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO), das Musiker*innen aus dem Academy-Netzwerk versammelt, verfügt das Festival über einen eigenen Klangkörper für zeitgenössische Musik, das auch im Ausland gastiert. Ein «composer-in-residence» setzt im Sommer-Festival wichtige programmatische Akzente. Die Sparte «Music For Future» rückt die Förderung junger Musiker und Angebote für junges Publikum ins Zentrum. Das Angebot umfasst eine Debut-Reihe, Konzerte mit Jugendorchestern und vielfältige Veranstaltungen für Familien sowie Konzerte in Schulen. Darüber hinaus werden Förderpreise wie der Credit Suisse Young Artist Award oder der Fritz-Gerber-Award vergeben. Neue Zielgruppen werden auch beispielsweise über das innovative Gratis-Format 40min angesprochen.

Kontakt

Lucerne Festival
Hirschmattstr. 13
CH-6002 Luzern

Telefon: +41 (0)41 226 44 00
Fax: +41 (0)41 226 44 60
E-Mail: info@lucernefestival.ch

Bewertungschronik

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Festival

Klavier-Fest

Igor Levit lädt zum Klavier-Fest vom 29. Mai bis 1. Juni Iveta Apkalna, Chilly Gonzales, Malakoff Kowalski sowie Johanna Summer ein und tritt mit dem Lucerne Festival Orchestra auf.

Zwischen Klassik, Pop und Jazz: Igor Levits drittes Klavier-Fest

Auch im dritten Jahr seines Klavier-Fests versammelt Igor Levit am Himmelfahrts-Wochenende befreundete Künstlerpersönlichkeiten unterschiedlichsten Profils in Luzern und überschreitet erneut die Grenzen von Notation und Improvisation sowie von Klassik zu Jazz und Pop. Igor Levit selbst startet das Festival mit einem Solo-Rezital und präsentiert unter anderem Beethovens Siebte Sinfonie in der hochvirtuosen Klavierfassung von Franz Liszt. Zwischen den Genres bewegt sich der Klavier-Entertainer, Sänger und Komponist Chilly Gonzales, der den zweiten Abend gemeinsam mit dem Geiger Yannick Hiwat gestaltet. Der Abend darauf gehört der «Königin der Instrumente», der Orgel: Die lettische Organistin Iveta Apkalna spielt Werke von Johann Sebastian Bach und Minimal Music von Philip Glass. Das Konzert würdigt auch das Jubiläum der KKL-Orgel, die vor 25 Jahren von den Freunden von Lucerne Festival gestiftet wurde. Ein weiterer prominenter Grenzgänger zwischen den Genres, der Musiker, Komponist und Sänger Malakoff Kowalski, ist später am Abend zu erleben, wenn er zusammen mit Igor Levit, Chilly Gonzales und Johanna Summer das neue Werk Songs with Words erstmals live aufführt. Mit dem Lucerne Festival Orchestra setzt Igor Levit den klassischen Schlusspunkt des Festivals: Neben Mozarts Klavierkonzert Es-Dur KV 271 Jenamy erklingen ausserdem die Haffner-Sinfonie und die Serenata notturna unter der Leitung von Konzertmeister Raphael Christ.

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© Marco Borggreve
Gespräch

Michael Haefliger im Gespräch

In einer neuen Talk-Reihe in Zusammenarbeit mit Musik Hug Luzern können Sie wichtige Akteur*innen von Lucerne Festival kennenlernen. In lockerer Atmosphäre spricht Beate Gilgenreiner mit ausgewählten Musiker*innen und weiteren prägenden Persönlichkeiten über ihr Leben und ihre Laufbahn. Die Gespräche dauern 45 Minuten und finden jeweils in der Musik-Hug-Filiale in Kriens (Arsenalstrasse 27) statt. Der Eintritt ist frei (begrenzte Platzanzahl).

Gast der zweiten Ausgabe ist Festivalintendant Michael Haefliger, der sein Amt Ende 2025 an Sebastian Nordmann übergeben wird. Im Gespräch mit Beate Gilgenreiner blickt er zurück auf seine 26 Jahre bei Lucerne Festival: auf Glücksmomente, persönliche Highlights und besondere Herausforderungen. Und natürlich geht es auch um die vielen Künstler*innen, die ihm in dieser Zeit zu wichtigen Wegbegleiter*innen geworden sind.

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© Manuela Jans/Lucerne Festival
Klavierkonzert

Igor Levit

Klavierrezital

Igor Levit, Klavier

Johannes Brahms (1833–1897): Balladen op. 10
Robert Schumann (1810–1856): Fantasie C-Dur op. 17
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92, für Klavier bearbeitet von Franz Liszt S 464 Nr. 7

Als Igor Levit beim Klavier-Fest 2024 Beethovens Sinfonia eroica in der Klavierfassung von Franz Liszt vortrug, musste man sich schon fragen, ob dieser Pianist vielleicht zwölf statt zehn Finger hat. Natürlich transkribierte der Hyper-Virtuose Liszt die Beethoven-Sinfonien mit Blick auf seine eigenen unbegrenzten Möglichkeiten — als «Claviator maximus» bezeichnete ihn einmal sein Schwiegersohn Hans von Bülow. Aber Levit muss sich vor Liszt nicht verstecken. Deshalb wagt er zur Eröffnung des Klavier-Fests 2025 gleich die Fortsetzung, auch noch mit der Siebten Sinfonie, der «Apotheose des Tanzes», die im Finale in die schiere Raserei ausartet. Ganz wie Liszt verstand es auch Johannes Brahms, aus dem Klavier «ein Orchester von wehklagenden und lautjubelnden Stimmen» hervorzuzaubern: So beschrieb es sein Mentor Robert Schumann, als Brahms ihm im Herbst 1853 vorspielte — und so klingen auch die Vier Balladen op. 10, die Brahms nur kurz danach komponierte. Schumann selbst ist in Levits Programm mit der grossen C-Dur-Fantasie op. 17 vertreten: eine tönende Liebeserklärung an seine Braut Clara Wieck und das «Passionierteste, was ich je gemacht», wie Schumann glaubte.

17.30 Uhr Konzerteinführung
mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Victor Picon
Konzert

Chilly Gonzales

Chilly Gonzales, Klavier und Vocals
Yannick Hiwat, Violine und Synthesizer


Chilly Gonzales (*1972): Musik der Alben Solo Piano I, II und III in neuen Arrangements sowie neue Werke

Mal sitzt er am Klavier und spielt fast schon klassisch anmutende Solostücke, deren Melodien einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Mal gibt er den subversiven Rapper. Dann wieder öffnet er uns mit einem kurzen musiktheoretischen Exkurs Augen und Ohren. Auf seinem vorletzten Album French Kiss sang er gar auf Französisch — eine Hommage an die Grande Nation. Er hat mit Popstars wie Feist, Drake, Peaches oder Jarvis Cocker zusammengearbeitet und gemeinsam mit dem Elektro-Duo Daft Punk einen Grammy gewonnen. Ach ja, und den Weltrekord im Dauerklavierspielen hält er auch, nämlich mit seiner 27-stündigen Pariser Solo-Performance aus dem Jahr 2009. Es ist gar nicht so einfach, Jason Beck alias Chilly Gonzales dingfest zu machen. Eins aber ist klar, trotz seiner vielen Alben: Am besten erlebt man diesen eigenwilligen Klavier-Entertainer live auf der Bühne, wo er vorzugsweise Morgenmantel und Pantoffeln trägt. Man weiss nie, was einen erwartet — aber unterhaltsam wird es in jedem Fall! In Luzern tritt Chilly Gonzales gemeinsam mit dem Geiger Yannick Hiwat auf und präsentiert u. a. Hits aus seiner Albumtrilogie Solo Piano.

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© Ko-Cheng Lin
Konzert

Iveta Apkalna

Orgelrezital

Iveta Apkalna, Orgel

Philip Glass (*1937): Akt III (Conclusion) aus der Oper Satyagraha, für Orgel bearbeitet von Michael Riesman
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Pièce d’Orgue G-Dur BWV 572
Philip Glass (*1937): Music in Contrary Motion
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Passacaglia c-Moll BWV 582
Philip Glass (*1937): Mad Rush
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Chaconne aus der Partita d-Moll BWV 1004 für Violine solo, für Orgel bearbeitet von Matthias Keller

Die Orgel, so behauptet ein verbreitetes Vorurteil, sei doch nur etwas für die Kirche — oft sehe man da nicht mal, wer spielt und wie er oder sie es macht. Nicht aber bei Iveta Apkalna: Die lettische Organistin hat das Instrument ins Rampenlicht der grossen Konzertsäle geführt. Weshalb sie bei ihrem Rezital auch nicht in luftiger Höhe des KKL Luzern vor den Pfeifen Platz nehmen wird, sondern an einem Spieltisch unten auf dem Podium. Apkalna hat der «Königin der Instrumente» zu neuem Glamour verholfen. Einerseits hat das mit ihrer phänomenalen Virtuosität und Musikalität zu tun, andererseits aber mit ihrem charismatischen Auftreten. Als sie einmal gefragt wurde, warum sie sich vom Klavier verabschiedet und der Orgel zugewandt habe, erklärte sie, dass sie lieber mit dem ganzen Körper arbeite, auch mit den Füssen, der Hüfte, dem Bauch und dem Rücken. Und so tanzt sie über Manuale und Pedale — ein Spektakel für Ohren und Augen. Dabei beweist sie, dass die grandiosen Orgelwerke von Johann Sebastian Bach und die zeitgenössische Minimal Music des Amerikaners Philip Glass mehr miteinander verbindet, als man glaubt: Beide verstehen sich auf Transzendenz und Drive.

16.00 Uhr Konzerteinführung
mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Julij Goyd
Konzert

Malakoff Kowalski | Igor Levit | Johanna Summer | Chilly Gonzales

Malakoff Kowalski, Gesang
Igor Levit, Klavier
Johanna Summer, Klavier
Chilly Gonzales, Klavier


Malakoff Kowalski (*1979): Songs with Words
Miniaturen von Chopin, Schumann, Chatschaturjan, Ravel, Grieg, Beach, Tailleferre, Debussy und Fauré, gepaart mit gesungenen Gedichten von Allen Ginsberg
Uraufführung

Dazwischen spielen Igor Levit, Johanna Summer, Chilly Gonzales und Malakoff Kowalski Solostücke nach freier Wahl.

Igor Levit hat das Klavier-Fest von Anfang an als möglichst breit angelegte Feier dieses so vielseitigen Tasteninstruments konzipiert. Weshalb auch der klavierbegleitete Gesang nicht fehlen darf. Statt Schubert, Brahms oder Strauss gibt’s allerdings: die Premiere des neuen Albums von Malakoff Kowalski. Der Musiker mit der Prinz-Heinrich-Mütze, der so stilsicher auf dem schmalen Grat zwischen Pop, Jazz und Klassik flaniert, präsentiert sich dabei als Sänger. Er kombiniert Klavierminiaturen klassischer Komponist*innen mit Gedichten des amerikanischen Beat-Poeten Allen Ginsberg, die er «Silbe für Silbe, Zeile für Zeile» zu Songtexten umgedeutet habe, so Malakoff Kowalski. «Als intimer Gesang folgen diese Texte strikt dem, was das Klavier in seiner unveränderten Urfassung als Melodie und Harmonie vorgibt.» Das Ergebnis klingt nach einer Kreuzung aus Tom Waits und David Bowie, Bill Evans und Kurt Weill. Aufführen wird Malakoff Kowalski seine Songs with Words mit einer wahren Supergroup: Am Klavier ist neben Igor Levit und Chilly Gonzales auch Johanna Summer zu erleben, die uns in den vergangenen beiden Ausgaben des Klavier-Fests mit ihren Improvisationen über Bach, Beethoven & Co. begeistert hat.

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© Thomas Rabsch
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Raphael Christ | Igor Levit

Lucerne Festival Orchestra
Raphael Christ, Konzertmeister und musikalische Leitung
Igor Levit, Klavier


Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791):
Serenade D-Dur KV 239 Serenata notturna
Klavierkonzert Es-Dur KV 271 Jenamy
Sinfonie D-Dur KV 385 Haffner

Wenn Igor Levit einlädt, kann auch das Lucerne Festival Orchestra nicht nein sagen. Nach dem Frühlings-Fest und vor dem Sommer-Festival gibt sich das vielbewunderte Ensemble ein weiteres Mal die Ehre — und widmet sich Wolfgang Amadé Mozart. Im Zentrum des Abschlusskonzerts steht eines seiner originellsten Klavierkonzerte, das Jenamy-Konzert, das der legendäre Pianist Alfred Brendel einmal als «Weltwunder» bezeichnete. Mozart komponierte es mit 21 Jahren für die Pariser Pianistin Louise Victoire Jenamy: Sie muss eine fabelhafte Virtuosin gewesen sein, denn der Solopart wirbelt nur so über die Tasten. Im Mittelsatz aber stimmt Mozart ein herzergreifendes Lamento an und blickt in die Abgründe der Seele — von «atemberaubender Tiefe» spricht Igor Levit. Das Spiel um des Spieles willen prägt dagegen die Serenata notturna, die zu Anfang erklingt: Kein Schatten fällt auf diese heitere Unterhaltungskunst. Die Haffner-Sinfonie, die das Konzert beschliesst, vibriert wiederum vor Energie und zündet ein musikalisches Feuerwerk, mit dem Zitat der Osmin-Arie aus der Entführung «Ha, wie will ich triumphieren». Mozart wusste genau, wie man das Publikum am besten ködert.

16.00 Uhr Konzerteinführung
mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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Festival

Sommer-Festival

«Open End» lautet das Motto des Sommer-Festivals, das vom 12. August bis 14. September stattfindet. Winnie Huang und Tabea Zimmermann stehen als «artistes étoiles» im Fokus, Marco Stroppa ist composer-in-residence.

Unter das Motto «Open End» stellt Lucerne Festival 2025 die letzte Sommer-Ausgabe des Intendanten Michael Haefliger und setzt einen programmatischen Fokus auf Werke mit offenem Ende, die zum Beispiel unvollendet geblieben oder auch zyklisch angelegt sind. Einen Schwerpunkt bildet das musikalische Vermächtnis des Academy-Gründers Pierre Boulez, der vor 100 Jahren geboren wurde und das Komponieren Zeit seines Lebens als Work-in-Progress verstand.
Das Lucerne Festival Orchestra leiten neben Chefdirigent Riccardo Chailly die Gastdirigenten Andrés Orozco-Estrada, Yannick Nézet-Séguin und erstmals Sir Simon Rattle. Als «artistes étoiles» sind die deutsche Bratschistin Tabea Zimmermann und die chinesisch-australische Performerin und Komponistin Winnie Huang zu erleben. Der Italiener Marco Stroppa übernimmt die Rolle des composer-in-residence und prägt mit seinen Werken auch den Sommer der Lucerne Festival Academy und des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO). Mit den Academy-Teilnehmer*innen arbeiten unter anderem die Dirigent*innen David Robertson, Jonathan Nott und Elena Schwarz, auf dem Programm stehen neue Werke von Dieter Ammann, Chaya Czernowin, Dai Fujikura, Olga Neuwirth und vielen anderen.

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© Peter Adamik
Konzert

Worlds Beyond Orchestra: Silk Road

Preisträgerinnen und Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs
Worlds Beyond Orchestra: Silk Road
Daniel Schnyder, Künstlerische Leitung und Saxofon


Musik von der Seidenstrasse

Jahrhundertelang verband die Seidenstrasse China und Europa. Daniel Schnyder, ein Multistilist zwischen Jazz, Klassik und aussereuropäischen Musiktraditionen, unternimmt eine Klangreise entlang dieser wichtigen Handelsroute. Mit dabei: das Worlds Beyond Orchestra. Es vereint herausragende Preisträger*innen des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs und weiterer europäischer Nachwuchswettbewerbe und eröffnet ihnen einen ganz praktischen Zugang zu fremden musikalischen Welten. Sie treffen auf die Pipa, das Zupfinstrument der klassischen chinesischen Musik, oder auf die Oud, die arabische Laute mit ihrem deutlich dunkleren Klang. Sie begegnen besonderen Schlaginstrumenten, aber auch der arabischen Bambusflöte Nay mit ihren Vierteltönen und Glissandi und verbinden sie mit dem Sound des klassischen Streichorchesters. Doch damit nicht genug: Durch die Projektion von Miniaturen und Ornamenten aus den verschiedenen Kulturen des Ostens, die sich im Rhythmus der Musik bewegen, wird die Klangreise multimedial erweitert.

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Seminar

Composer Seminar

Teilnehmer*innen des Composer Seminars: Zixuan Chen | Mikel Iturregi | Egemen Kurt | Joonghyun Lee | Maya Miro Johnson | Jaebong Rho | Agnes Vrânceanu | Julia Constance Wiger-Nordås
Dieter Ammann, Dozent
Unsuk Chin, Dozentin


Vor neun Jahren rief Wolfgang Rihm das Composer Seminar der Lucerne Festival Academy ins Leben, das er gemeinsam mit seinem Schweizer Komponistenfreund Dieter Ammann leitete. Nach Rihms Tod führt Ammann das Seminar im Tandem mit der Koreanerin Unsuk Chin fort, die bereits in den vergangenen zwei Sommern für Rihm einsprang. Beide bleiben sie dem offenen Konzept dieser Institution treu, die keine ästhetischen Dogmen vorgeben will. «Wenn man acht junge Komponierende aus einer Unzahl von Bewerbungen auswählt, will man nicht eine Schule abbilden», erklärt Ammann. Vielmehr gehe es darum, ganz unterschiedliche kompositorische Ansätze und Entwicklungsstufen zu einem anregenden Austausch zusammenzubringen und dabei die «Artikulation des Eigenen» (wie Rihm es einmal nannte) zu fördern. Zunächst diskutieren die Teilnehmer*innen ihre Werke und Visionen in Einzelgesprächen und im öffentlich zugänglichen Plenum. Anschliessend studieren sie ihre Partituren mit den versierten Musiker*innen der Internationalen Ensemble Modern Akademie ein und erhalten dabei wertvolle aufführungspraktische Rückmeldungen.

Ticketinformationen: für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)

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© Monika Rittershaus
Konzert

Havana Lyceum Orchestra | José Antonio Méndez Padrón | Sarah Willis

Mozart y Mambo

Havana Lyceum Orchestra
José Antonio Méndez Padrón, Dirigent
Sarah Willis, Horn


Richard Egües (1923–2003): El bodeguero, bearbeitet von Jorge Aragón
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Hornkonzert D-Dur KV 412, Rondo alla Rumba, bearbeitet von Edgar Oliver
Ernesto Oliva (*1988): Suite Danzotas
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie B-Dur KV 319
Francisco Repilado (1907–2003): Chan Chan, bearbeitet von Jorge Aragón
María Teresa Vera (1895–1965): Veinte Años, bearbeitet von Jorge Aragón
José Fernández Díaz (1908–1979): Guantanamera

Auch wenn in Havannas Altstadt seit 2012 ein Mozart-Denkmal steht: Wolfgang Amadé Mozart war nie in Kuba. Wie wunderbar seine Musik indes mit lateinamerikanischen Klängen und Rhythmen harmoniert, das zeigt seit einigen Jahren Sarah Willis, Hornistin bei den Berliner Philharmonikern. Unter dem Motto «Mozart y Mambo» hat sie sich mit dem kubanischen Dirigenten José Antonio Méndez Padrón und den jungen Musiker*innen des Havana Lyceum Orchestra zusammengetan und auf bislang drei CDs das Beste aus beiden Welten verbunden. Auch in Luzern paart sie Werke des Klassikers — eine federleichte Salzburger Sinfonie und Mozarts vermutlich letztes Hornkonzert — mit kubanischen Evergreens wie Veinte Años oder Guantanamera. Edgar Olivero verwandelt das kecke Finalthema aus Mozarts Hornkonzert KV 495 in eine heftig groovende Rumba, während Ernesto Oliva in seiner Orchestersuite traditionelle kubanische Melodien verarbeitet — mit mitreissendem tänzerischem Schwung. Kein Wunder, dass Sarah Willis und José Antonio Méndez Padrón ihre Auftritte gerne mit einer Salsa-Darbietung krönen!

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Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Elīna Garanča

Eröffnung

Lucerne Festival Orchestra
Riccardo Chailly, Dirigent
Elīna Garanča, Mezzosopran


Winnie Huang: nexus of now für gestische Performerin (Auszug), Auftragswerk von Lucerne Festival
Pierre Boulez: Mémoriale (… explosante-fixe … Originel) für Flöte und acht Instrumente
Gustav Mahler: Rückert-Lieder
Sinfonie Nr. 10 in Fis-Dur

Im Sommer 1910 schien für Gustav Mahler die Welt unterzugehen. Soeben war er von einem Gastspiel aus New York zurückgekehrt, als er einen Brief des Architekten Walter Gropius erhielt — und darin eine Liebeserklärung an seine Frau Alma fand! Die Affäre traf Mahler ins Mark. Davon zeugen die Randnotizen, die er ins Particell seiner gerade entstehenden Zehnten Sinfonie eintrug: «Oh Gott, warum hast du mich verlassen?», heisst es da. Oder: «Für dich leben! Für dich sterben! Almschi!!!» Die Musik spiegelt Mahlers tiefes Leid: etwa, wenn im «Adagio» ein extrem dissonanter Neuntonakkord erklingt, der auf dem Ton A (wie Alma) aufbaut. Er ist eine Chiffre der Qual und des Haderns, Mahler schreit seine tiefe Verzweiflung heraus. Vollenden konnte er die Zehnte nicht — nur wenige Monate später erlag er seinem schweren Herzleiden. Doch war mit seinem Tod das Ende für das Werk nicht gekommen. Der britische Musikwissenschaftler Deryck Cooke ergänzte in den 1960er Jahren die Skizzen und rettete Mahlers Vermächtnis für die Nachwelt. Im Eröffnungskonzert erklingen dazu die betörend schönen Rückert-Lieder, die Lettlands gefeierte Mezzosopranistin Elīna Garanča vorträgt. Und zum Auftakt des Boulez-Jubiläums gibt es sein Mémoriale, ein musikalisches Tombeau.

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Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Elīna Garanča

Lakeside Symphony

Lucerne Festival Orchestra
Riccardo Chailly, Dirigent
Elīna Garanča, Mezzosopran


Winnie Huang: nexus of now für gestische Performerin (Auszug), Auftragswerk von Lucerne Festival
Pierre Boulez: Mémoriale (… explosante-fixe … Originel) für Flöte und acht Instrumente
Gustav Mahler: Rückert-Lieder
Sinfonie Nr. 10 in Fis-Dur

Das Eröffnungskonzert für alle: Geniessen Sie auf dem Luzerner Inseli ein Festival-Highlight live auf der Grossleinwand, bei freiem Eintritt und mit Blick auf den abendlichen Vierwaldstättersee.

Im Sommer 1910 schien für Gustav Mahler die Welt unterzugehen. Soeben war er von einem Gastspiel aus New York zurückgekehrt, als er einen Brief des Architekten Walter Gropius erhielt — und darin eine Liebeserklärung an seine Frau Alma fand! Die Affäre traf Mahler ins Mark. Davon zeugen die Randnotizen, die er ins Particell seiner gerade entstehenden Zehnten Sinfonie eintrug: «Oh Gott, warum hast du mich verlassen?», heisst es da. Oder: «Für dich leben! Für dich sterben! Almschi!!!» Die Musik spiegelt Mahlers tiefes Leid: etwa, wenn im «Adagio» ein extrem dissonanter Neuntonakkord erklingt, der auf dem Ton A (wie Alma) aufbaut. Er ist eine Chiffre der Qual und des Haderns, Mahler schreit seine tiefe Verzweiflung heraus. Vollenden konnte er die Zehnte nicht — nur wenige Monate später erlag er seinem schweren Herzleiden. Doch war mit seinem Tod das Ende für das Werk nicht gekommen. Der britische Musikwissenschaftler Deryck Cooke ergänzte in den 1960er Jahren die Skizzen und rettete Mahlers Vermächtnis für die Nachwelt. Im Eröffnungskonzert erklingen dazu die betörend schönen Rückert-Lieder, die Lettlands gefeierte Mezzosopranistin Elīna Garanča vorträgt. Und zum Auftakt des Boulez-Jubiläums gibt es sein Mémoriale, ein musikalisches Tombeau.

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© Marco Borggreve
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Andrés Orozco-Estrada | Isabelle Faust

Lucerne Festival Orchestra
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Isabelle Faust, Violine


Antonín Dvořák (1841–1904):
Die Mittagshexe op. 108
Violinkonzert a-Moll op. 53
Modest Mussorgsky (1839–1881) / Maurice Ravel (1875–1937): Bilder einer Ausstellung

Für dieses Konzert braucht man starke Nerven! Mit Antonín Dvořáks finsterer Mittagshexe beginnt das Programm, das der temperamentvolle kolumbianische Maestro Andrés Orozco-Estrada für seinen dritten Auftritt mit dem Lucerne Festival Orchestra zusammengestellt hat. Die Geschichte ist furchterregend: Eine genervte Mutter droht ihrem quengelnden Kind, dass es von einer bösen Frau geholt werde, wenn es nicht endlich Ruhe gebe. Und tatsächlich: Zur Mittagsstunde erscheint die besagte Hexe. Dvořáks Musik zu dieser Horrorstory ist allerdings hinreissend. Dasselbe gilt für Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, an deren Ende die Baba-Jaga auftaucht, eine russische Hexe. Mussorgskys tönender Museumsparcours ist ein Paradebeispiel für das Prinzip des «Open End»: Ursprünglich für Klavier solo entstanden, ist er später von Maurice Ravel farbenprächtig orchestriert worden. Für den bewegenden Ruhepol zwischen all der Hexerei sorgt die phänomenale Geigerin Isabelle Faust mit Dvořáks Violinkonzert. Der zweite Satz ist von geradezu schmerzhafter Schönheit, wie ein Lächeln unter Tränen. Und das Finale, eigentlich ein Furiant, scheint weit über dem Erdboden zu schweben, als tanzten die Engel im Himmel.

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Konzert

Festival Strings Lucerne | Daniel Dodds | Dominik Wollenweber

Festival Strings Lucerne
Daniel Dodds, Violine und Musikalische Leitung
Dominik Wollenweber, Englischhorn


Wolfgang Amadé Mozart: Ouvertüre zu La Finta Giardiniera KV 196
Jean Sibelius:Der Schwan von Tuonela op. 22 Nr. 2, arrangiert für Englischhorn, Harfe und Streichorchester von David Walter
Wolfgang Amadé Mozart: Finale D-Dur KV 121 (207a)
Joseph Haydn: Sinfonie fis-Moll Hob. I:45 Abschiedssinfonie

Nach dem Sonntagsbrunch gemütlich ein Stündchen Festivalluft schnuppern? Die Festival Strings Lucerne machen’s möglich. Nahbar und niederschwellig bietet das traditionelle Nachmittagskonzert 45 Minuten lang die feinsten Leckerbissen der Klassik. Keine Ahnung von klassischer Musik? Kein Problem! Daniel Dodds, Konzertmeister des Orchesters, moderiert und führt das Publikum gekonnt durchs Programm. Auf der Karte stehen dieses Jahr Werke aus Wiener Klassik und Spätromantik. Wie eine leichte Vorspeise stimmt uns die heitere Ouvertüre von Mozarts Oper La finta giardiniera auf das Konzert ein, bevor wir mit Sibelius in eine mystische, träumerische Welt eintauchen, in der ein geheimnisvoller Schwan um die Toteninsel Tuonela schwimmt. Dann wird es wieder beschwingt mit einem Finalsatz, den Mozart als Ergänzung zur Ouvertüre seiner Finta giardiniera komponierte und sie damit zu einer Sinfonie ausbaute. Die Klammer ist geschlossen; ein idealer Schlusspunkt . . . eigentlich. Passend zum Festivalthema «Open End» setzen die Festival Strings Lucerne jedoch mit Haydns Abschiedssinfonie noch einen drauf. Nur so viel sei verraten: Es wird zum Davonlaufen!

Karten für CHF 10 vom 4. bis 15. August (jeweils von 9.00 bis 11.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr) ausschliesslich am Empfangsschalter im Stadthaus Luzern (Hirschengraben 17) gegen Barzahlung erhältlich.

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© Manu Theobald
Konzert

Arditti Quartet | Marco Stroppa

Arditti Quartet: Irvine Arditti, Violine | Ashot Sarkissjan, Violine | Ralf Ehlers, Viola | Lucas Fels, Violoncello
Marco Stroppa, Klangregie


Marco Stroppa: La vita immobile für Streichquartett, Schweizer Erstaufführung
Spirali für in den Raum projiziertes Streichquartett, Schweizer Erstaufführung
Pierre Boulez: Livre pour quatuor
Vierter Satz rekonstruiert von Philippe Manoury und Jean-Louis Leleu im Auftrag der Daniel Barenboim Stiftung und der Philharmonie de Paris, Schweizer Erstaufführung der vervollständigten Fassung

Welchen Komponisten könnte das Festivalmotto «Open End» besser charakterisieren als Pierre Boulez? Er verstand seine Kompositionen als «work in progress»: Immer wieder nahm er sie sich vor, überarbeitete sie, reicherte sie an und schrieb sie fort. Auch sein einziges Streichquartett begleitete ihn fast ein Leben lang. Bereits als 23-Jähriger hatte Boulez eine erste Fassung des Livre pour quatuor fertiggestellt. Doch nur zögerlich, Satz für Satz, präsentierte er es in den Folgejahren der Öffentlichkeit, revidierte es, zog es zeitweilig gar zurück. Ja, der vierte der sechs Sätze blieb bis zu Boulez’ Tod blosse Skizze. Irvine Arditti, der legendäre Quartettprimarius, beauftragte den französischen Komponisten Philippe Manoury, ihn postum doch noch zu vervollständigen. In Luzern trifft Boulez’ «Buch» auf ein Hauptwerk von composer-in-residence Marco Stroppa: In Spirali projiziert Stroppa den Klang des Streichquartetts mit mehreren Lautsprechern in den Raum. Es entsteht eine das Publikum umschliessende «Klangkugel», in der das musikalische Material unablässig in Bewegung ist und spiralförmig zu kreisen scheint.

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© Monika Rittershaus
Konzert

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim | Lang Lang

West-Eastern Divan Orchestra
Daniel Barenboim, Dirigent
Lang Lang, Klavier


Felix Mendelssohn (1809–1847): Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Sinfonia eroica

Auch wenn der Nahe Osten in Flammen steht: Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra haben ihre Vision noch längst nicht begraben. «Wir haben keine andere Wahl, als vom Frieden zu träumen und diesen Traum zu verwirklichen», weiss Barenboim. Die Orchestermitglieder, die zu gleichen Teilen aus der jüdischen und der arabischen Welt stammen, ermutigen ihn: «Sie hören einander zu. Sie machen gemeinsam Musik. Dann sehe ich: Es ist möglich, einen anderen Weg als den von Krieg und Zerstörung zu gehen.» Ludwig van Beethovens grosse Sinfonia eroica ist das passende Werk für schwierige Zeiten. Mit ihrem bewegenden Trauermarsch gedenkt sie der Opfer, die ihr Leben im Kampf lassen mussten, doch im Finale lässt sie «die Strahlen der Gottheit» aufleuchten: Die Welt ist nicht verloren. Prominenter Mitstreiter als Friedensbotschafter in diesem Konzert ist der chinesische Starpianist Lang Lang. Er hat sich für seinen Auftritt Felix Mendelssohns schwungvolles Erstes Klavierkonzert ausgesucht: ein Werk von jugendlichem Elan und verschwenderischer Brillanz, gepaart mit Gemüt und Poesie. Sollte es so etwas wie «glückliche Musik» geben — hier findet man sie!


18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Andreas Becker
Konzert

«Kammermusik ohne Ende»

40min 1

Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra

40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Mittwoch, 13.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Daniel Dittus
Konzert

Ukrainian Freedom Orchestra

Ukrainian Freedom Orchestra
Keri-Lynn Wilson, Dirigentin
Rachel Willis-Sørensen, Sopran


Maxim Kolomiiets (*1981) : Suite aus Die Mütter von Cherson, Schweizer Erstaufführung
Richard Strauss: Vier letzte Lieder
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Was für eine Antwort auf Krieg und Gewalt! Gleich nachdem Russland im Februar 2022 die Ukraine überfallen hatte, gründete die kanadisch-ukrainische Dirigentin Keri-Lynn Wilson mit herausragenden Musiker*innen des geschundenen Landes das Ukrainian Freedom Orchestra. «Putin wollte die Ukraine zum Schweigen bringen», erklärt sie die Idee, «aber wir werden nicht schweigen.» Sommer für Sommer hebt das UFO, wie sich das Orchester kurz und knackig nennt, seither ab, landet in den grossen Musikmetropolen und begeistert sein Publikum bei den berühmten Festspielen. Wie 2023 beim Luzerner Sommer-Festival, als es sich mit Beethovens Dritter Sinfonie vorstellte. Auch diesmal hat Wilson, die schon an der New Yorker «Met», am Londoner Covent Garden oder an der Wiener Staatsoper für Furore sorgte, wieder Beethoven aufs Programm gesetzt: die «Schicksalssinfonie», die am Ende eine rasante Wendung von c-Moll nach C-Dur nimmt, durch Nacht zum Licht. Denn das letzte Wort ist längst nicht gesprochen, die Hoffnung lebt. Und ebenso die Schönheit, der die amerikanische Sopranistin Rachel Willis-Sørensen mit den erlesenen Vier letzten Liedern von Richard Strauss huldigt.

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Beatrice Rana

Lucerne Festival Orchestra
Riccardo Chailly, Dirigent
Beatrice Rana, Klavier


Sergej Rachmaninow (1873–1943):
Der Fels op. 7
Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43
Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 13

1897 durchlitt der junge Sergej Rachmaninow einen der schlimmsten Momente seines Lebens. In St. Petersburg wurde seine Erste Sinfonie uraufgeführt. Am Pult stand der berühmte Kollege Alexander Glasunow, doch der hatte das Orchester überhaupt nicht im Griff. Rachmaninow bekam einen Klangbrei zu hören, der nur wenig mit dem zu tun hatte, was in der Partitur stand. Natürlich fiel das Werk beim Publikum durch, die Kritiken waren verheerend. Wie vom Schlag getroffen fühlte sich Rachmaninow: Drei Jahre lang konnte er überhaupt nicht mehr komponieren! Wenn das Lucerne Festival Orchestra diese bemerkenswerte Sinfonie spielt, wird man kaum nachvollziehen können, was damals geschah — Riccardo Chailly hält sie für ein Meisterwerk. Er koppelt sie mit einem anderen frühen Geniestreich des Komponisten, der Tondichtung Der Fels, die Pjotr Tschaikowsky kurz vor seinem Tod im Herbst 1893 zu Tränen rührte. Und dann wäre da noch die grandiose Paganini-Rhapsodie, die Rachmaninow 1934 in Hertenstein bei Luzern schuf: ein Kabinettstück von bizarrer Dämonie und verträumtem Melos. Beatrice Rana, die begnadete italienische Virtuosin, wird bei diesem Werk für atemberaubenden Tastenzauber sorgen.


18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Olaf Heine
Klavierkonzert

Lang Lang

Rezital

Lang Lang, Klavier

Gabriel Fauré (1845–1924): Pavane fis-Moll op. 50
Robert Schumann (1810–1856): Kreisleriana op. 16
Frédéric Chopin (1810–1849):
Mazurka f-Moll op. 7 Nr. 3
Mazurka B-Dur op. 17 Nr. 1
Mazurka e-Moll op. 17 Nr. 2
Mazurka a-Moll op. 17 Nr. 4
Mazurka C-Dur op. 24 Nr. 2
Mazurka b-Moll op. 24 Nr. 4
Mazurka Des-Dur op. 30 Nr. 3
Mazurka cis-Moll op. 30 Nr. 4
Mazurka C-Dur op. 33 Nr. 3
Mazurka h-Moll op. 33 Nr. 4
Mazurka D-Dur op. 33 Nr. 2
Mazurka fis-Moll op. 59 Nr. 3
Polonaise fis-Moll op. 44

Bei seinem Rezital reist der chinesische Tastenmagier Lang Lang nach Frankreich, nach Polen — und ins Herz der deutschen Romantik. Am Anfang steht eine Hommage an die Pariser Salonkultur des Fin de Siècle: Dort war Gabriel Fauré der unstrittige Liebling der mondänen Gesellschaft. Er entzückte sie mit Piecen wie der zauberhaften Pavane, einem Wunder an melancholischer Schönheit. Der Kapellmeister Kreisler, den der deutsche Dichter E.T. A. Hoffmann erfand, hielt es dagegen eher mit grotesken Einfällen. Robert Schumann hat diese schillernde literarische Figur in seinen Kreisleriana portraitiert — er selbst hielt die acht Fantasien des Zyklus für sein bestes Klavierwerk. Grosse Bewunderung zollte Schumann seinem gleichaltrigen Kollegen Frédéric Chopin und bestaunte die Tänze, mit denen Chopin aus dem Pariser Exil seiner polnischen Heimat gedachte. Welch politische Sprengkraft sich in diesen Miniaturen verbarg, fasste Schumann in ein berühmtes Bonmot: «Chopins Werke sind unter Blumen eingesenkte Kanonen.» Mit gleich zwölf Mazurken und der heroischen Polonaise fis-Moll erinnert Lang Lang an die Geschichte des polnischen Widerstands gegen die russischen Okkupatoren.


18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Vsevolod Zavidov

Debut Prix UBS Jeunes Solistes

Vsevolod Zavidov, Klavier

Franz Liszt (1811–1886): Études d’exécution transcendante S 139

Mit diesem Preis, der alle zwei Jahre an die besten Studierenden einer Schweizer Musikhochschule vergeben wird, haben schon Weltkarrieren begonnen: etwa die der Cellistin Sol Gabetta oder die der Saxofonistin Valentine Michaud. In diesem Jahr erhält der 2005 geborene russische Pianist Vsevolod Zavidov den mit 25 000 CHF dotierten Prix UBS Jeunes Solistes und darf sich obendrein über sein Debut bei Lucerne Festival freuen. Zavidov, der gegenwärtig bei Nelson Goerner an der Haute école de musique in Genf studiert, begann seine Karriere als eine Art Wunderkind. Mit vier Jahren fing er mit dem Klavierspiel an, und als 10-Jähriger konnte er sich schon mit einem Rezital in der New Yorker Carnegie Hall vorstellen. Er ging als Gewinner aus der Gina Bachauer International Junior Piano Competition in Salt Lake City hervor und siegte auch 2020 beim Concertino Praga. Seither tourt Zavidov schon munter durch die Welt, war auch in Japan zu hören und sorgte beim Klavierfestival von La Roque d’Anthéron für Furore. Das Magazin International Piano rühmte danach vor allem die «Sensibilität und Zartheit» seines Spiels. Die wird er auch bei seinem Festivaleinstand zeigen — und dazu noch seine manuelle Perfektion. Denn Zavidov wird mit Liszts zwölf Études d’exécution transcendante den technisch vielleicht schwierigsten Zyklus im gesamten Repertoire aufführen.

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© Priska Ketterer
Konzert

«Ins Unendliche: Mahlers Lied von der Erde»

40min 2

Lucerne Festival Orchestra
Sir Simon Rattle, Dirigent


40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Samstag, 16.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© OMC – Marco Borrelli
Konzertante Aufführung

Les Musiciens du Prince – Monaco | Gianluca Capuano

Il barbiere di Siviglia

Les Musiciens du Prince – Monaco
Gianluca Capuano, Dirigent
Edgardo Rocha, Il Conte d'Almaviva
Peter Kálmán, Don Bartolo
Cecilia Bartoli, Rosina
Nicola Alaimo, Figaro
Ildebrando d’Arcangelo, Don Basilio
Caterina Di Tonno, Berta


Gioachino Rossini (1792–1868): Il barbiere di Siviglia

Vor genau vierzig Jahren, 1985, feierte die damals 19-jährige Cecilia Bartoli in Rom ihr Operndebut: als Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Zu ihrem Jubiläum kehrt sie mit dieser Partie zurück auf die Bühne — und zum Luzerner Sommer-Festival. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein, denn «La Bartoli» betört wie eh und je mit mädchenhaftem Charme, überschäumendem Bühnentemperament und vollendeter Vokalkunst. Rossini zu singen macht ihr einfach Spass: «Er ist einer meiner treuesten Freunde und eine Art väterlicher Mentor», bekennt sie. «Seine Musik ist virtuos, man kann sie mit immer neuem Sinn und anderen Farben anfüllen.» Zumal, wenn sie, wie bei ihrem Luzerner Gastspiel, mit Freund*innen antritt: mit ihrem eigenen Orchester Les Musiciens du Prince — Monaco und Gianluca Capuano am Pult sowie mit einem fantastischen Ensemble um den uruguayischen Tenor Edgardo Rocha und die beiden italienischen Baritone Nicola Alaimo und Ildebrando d’Arcangelo — allesamt Erzkomödianten. Und da Rossinis berühmtestes Bühnenwerk einen wirklich witzigen Plot hat, ausserdem musikalisch nur so vor Brio sprüht, garantiert dieser Abend echtes Opernvergnügen!

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© Patrick Hürlimann/Lucerne Festival
Konzert

Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling | Daniel Lozakovich

Luzerner Sinfonieorchester
Michael Sanderling, Dirigent
Daniel Lozakovich, Violine


Jean Sibelius (1865–1957): Violinkonzert d-Moll op. 47
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893): Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

«Diese Beethoven-Interpretation wird so schnell niemand vergessen», urteilte die Neue Zürcher Zeitung im März 2024 über das Debut von Daniel Lozakovich beim Lucerne Festival Orchestra und bescheinigte ihm, «blitzsauber und wie entrückt» gespielt zu haben. Das Orchester ging gleich im nachfolgenden Herbst mit dem jungen Virtuosen auf Tournee nach Paris und Hamburg. Auf dem Programm: das Sibelius-Konzert. Und dieses Werk interpretiert der Geiger nun auch bei seiner Rückkehr zum Festival mit dem Luzerner Sinfonieorchester. Es ist Lozakovichs auserkorenes Lieblingsstück: «Sibelius wusste mit der Violine mehr anzustellen als jeder andere Komponist», findet er und nennt einen persönlichen Bezug: «Ich wurde in Stockholm geboren, die nordische Atmosphäre des Konzerts geht mir sehr nahe.» Mitten ins Herz trifft uns auch Tschaikowskys Vierte Sinfonie, die Chefdirigent Michael Sanderling im zweiten Teil des Abends präsentiert: eine schonungslose Seelenbeichte. Sie zeigt die innere Zerrissenheit des Komponisten zwischen der Sehnsucht nach Glück und der erbarmungslosen Macht des Schicksals, «die wie ein Damoklesschwert über unserem Haupte schwebt».

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Winnie Huang | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)

Portrait

Winnie Huang, Performance
Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)


Cathy van Eck (*1979): In Paradisum for a performer, an apple, contact microphones and live electronics
Richard Barrett (*1959): heard shadows & watched voices für Solo-Performer*in (Violine und Gesten), Sprache und Elektronik
Jessie Marino/Constantin Basica: To the Gates of Hell, Off course, Of course für Gestural Performer, vier Violinen, zwei Schlagzeuger*innen, 270-Grad-Video und Elektronik
Uraufführung, Auftragswerk von Lucerne Festival mit Unterstützung der Stiftung Pierre Boulez

Ach, wie herrlich es knackt und kracht, wenn man in einen frischen Apfel beisst! Gleichzeitig ist diese Frucht kulturell derart aufgeladen, dass sich vielerlei Assoziationen einstellen können, vom biblischen Sündenfall bis zu Wilhelm Tells Apfelschuss. Beides bringt die Komponistin und Klangkünstlerin Cathy van Eck zusammen: In Paradisum entwickelt aus einer Alltagsszene ein Musiktheater en miniature. Mit irritierenden Verschiebungen zwischen Klanglichem und Visuellem arbeitet wiederum Richard Barrett: Da wird Geige gespielt, allerdings zunächst ohne Instrument — der Klang kommt vom Band. Weshalb er manchmal nicht zu den Armbewegungen der Performerin zu passen scheint oder sich plötzlich in das Summen eines Insekts verwandeln kann. Zur Eröffnung ihrer Residenz als «artiste étoile» zeigt Winnie Huang, wie unterschiedlich sich musikalischer Ausdruck und körperliche Gesten verbinden lassen. Und hebt eine eigens für sie entstandene Gemeinschaftsarbeit von Jessie Marino und Constantin Basica aus der Taufe: eine «Reise vom Kern eines Apfels bis zu den Toren der Hölle», eine «Phantasmagorie» mit Surround-Audio und immersiven Videoprojektionen.

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© Niels Ackermann-Lundi
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Jonathan Nott | Produktionsteam IRCAM

Lucerne Festival Academy 1

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Jonathan Nott, Dirigent
Produktionsteam IRCAM, Musikinformatik und Live-Elektronik


Pierre Boulez (1925–2016): Répons für sechs Solist*innen, Kammerensemble, Computerklänge und Live-Elektronik
Dai Fujikura (*1977): Neues Werk für Elektronik und Ensemble, Uraufführung

Rein elektronische Musik reizte Pierre Boulez ebenso wenig wie der Einsatz eines vorab im Studio produzierten Tonbands. Ihn interessierte die lebendige Interaktion von real musizierten und elektronisch bearbeiteten Klängen. Doch dafür musste er erst einmal die technischen Voraussetzungen schaffen. Also gründete er 1977 in Paris das Forschungsinstitut IRCAM — und legte Anfang der 1980er Jahre ein wegweisendes Meisterwerk vor, an dem er bis zu seinem Tod feilte: Répons. Das Ensemble, das in der Saalmitte sitzt, antwortet auf die Impulse der sechs auf Podesten rund ums Publikum platzierten Solist*innen. Ihre Klänge werden in Echtzeit vom Computer bearbeitet und via Lautsprecher in den Raum projiziert. So entsteht — in Anlehnung an das Responsorium des gregorianischen Chorals — eine mehrdimensionale «Wechselrede»: zwischen Solist*innen und Ensemble, Instrumentalklang und elektronisch verfremdeten Sounds. Eine überwältigende Hörerfahrung! Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) stellt diesem Schlüsselwerk der Neuen Musik eine Uraufführung des Japaners Dai Fujikura gegenüber, den Boulez einst in der Lucerne Festival Academy förderte.

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© Astrid Ackermann
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Sir Simon Rattle

Lucerne Festival Orchestra
Sir Simon Rattle, Dirigent
Clay Hilley, Tenor
Magdalena Kožená, Mezzosopran


Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10
Gustav Mahler (1860–1911): Das Lied von der Erde

Auf dieses Debut darf man gespannt sein: Erstmals leitet Sir Simon Rattle, der charismatische britische Dirigent, das Lucerne Festival Orchestra! Für seinen Einstand hat er sich ein Werk ausgesucht, wie es nicht besser zum Festivalmotto «Open End» passen könnte. Gustav Mahlers bewegendes Lied von der Erde, das am Beginn seines Spätwerks steht, ist ein Abgesang auf die Schönheit dieser Welt und spendet zugleich Trost, indem es die pantheistische Vision der Einheit von Mensch, Natur und Kosmos entwirft. Alles geht weiter, auch nach dem Tod. «Die liebe Erde allüberall blüht auf im Lenz und grünt aufs neu!», verkündet die Mezzosopranistin am Ende. «Allüberall und ewig blauen licht die Fernen.» Und Mahler lässt dazu die Stimme ganz mit dem Orchester verschmelzen, eingebettet in den ätherischen Klang von Celesta, Harfe und Mandoline. Viel handfester und burlesker klingt die Erste Sinfonie des Mahler-Bewunderers Dmitri Schostakowitsch, dieser frühe Geniestreich des 19-Jährigen. Mit überbordender Lust an der eigenen Fantasie koppelt Schostakowitsch hier Witz und Pathos, Wagner-Anklänge und russische Volkslieder, Trauermarsch und Walzer: Er war seit jeher ein glänzender Ironiker.

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© Karl Pouillot
Konzert

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Teilnehmer*innen des Contemporary-Conducting Program

Lucerne Festival Academy 2

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Teilnehmer*innen des Contemporary-Conducting Program, Dirigent*innen
Anthony Millet, Akkordeon
Produktionsteam IRCAM, Musikinformatik und Live-Elektronik
Marco Stroppa, Klangregie


Marco Stroppa: Neues Werk für Akkordeon und elektroakustisches Totem, Uraufführung.
Pierre Boulez: Dérive 1 für sechs Instrumente
Charles Kwong: Neues Werk für Ensemble, Uraufführung
Wei-Chieh Lin: Neues Werk für Ensemble, Uraufführung
Piyawat Louilarpprasert: Neues Werk für Ensemble, Uraufführung
Alyssa Regent: Neues Werk für Ensemble, Uraufführung

Pierre Boulez komponierte keine Werke, sondern Netzwerke. «Für mich ist eine musikalische Idee wie ein Samenkorn: Man pflanzt es in eine bestimmte Erde und plötzlich vermehrt es sich wie Unkraut», erklärte er einmal. Wenn Boulez in Dérive 1 ein feines Gewebe aus zarten Trillern, zitternden Tremoli und glitzernden Arpeggien knüpft, dann greift er auf dieselbe Sechstonfolge zurück, die auch zwei anderen Partituren zugrunde liegt: Messagesquisse und Répons. Aus Anlass von Boulez’ 100. Geburtstag spannen wir diese Fäden weiter, bis in die Gegenwart: Vier Komponist*innen schreiben neue Werke für Ensemble und erweisen dem Jubilar dabei ihre Reverenz. Die fünfte Uraufführung des Konzerts stammt von composer-in-residence Marco Stroppa, der am Pariser IRCAM eng mit Boulez zusammengearbeitet hat. Stroppa konfrontiert das Akkordeon mit einem «elektroakustischen Totem»: einem Turm aus Lautsprechern, der dem sonst so ungreifbaren elektronischen Sound eine fast schon menschliche Präsenz verleiht.

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© Marco Borggreve
Konzert

Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra | Tabea Zimmermann

Lucerne Festival Orchestra 5

Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra
Tabea Zimmermann, Viola
Sarah Christ, Harfe
Raymond Curfs, Pauke
Jacques Zoon, Flöte


Hildegard von Bingen: Ausgewählte Gesänge
Sofia Gubaidulina: Garten von Freuden und Traurigkeiten für Flöte, Viola und Harfe
György Kurtág: Ausgewählte Solostücke aus Signs, Games and Messages
Luciano Berio: Naturale für Viola, Schlagzeug und Zuspielband (sizilianischer Volkssänger)

Einen weiten Bogen über fast 900 Jahre Musikgeschichte schlägt «artiste étoile» Tabea Zimmermann in ihrem exquisiten Soloprogramm, das sie gemeinsam mit Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra gestaltet. Alles beginnt mit gregorianischen Gesängen der mittelalterlichen Äbtissin Hildegard von Bingen: Gotteslob in reiner, lichter Intonation. Der Glaube prägt auch das Schaffen von Sofia Gubaidulina, die in ihrem Garten von Freuden und Traurigkeiten auf die asiatische Spiritualität Bezug nimmt. «Wann ist es wirklich aus? Was ist das wahre Ende?», heisst es in dem Gedicht von Francisco Tanzer, das im Stück rezitiert wird. Und der Klang des Ensembles erinnert durch veränderte Spieltechniken an fernöstliche Instrumente. Verschlüsselte Botschaften, Momentaufnahmen und Miniaturdramen versammelt der Ungar György Kurtág in seiner Werkreihe Signs, Games and Messages. Für den fulminanten Abschluss aber sorgt der vor genau hundert Jahren geborene Luciano Berio mit Naturale, das den Untertitel «Tänzerische Handlung» trägt. Berio koppelt hier die Bratsche mit Tamtam, Schellen, Rototoms, Marimba — und der rauen Naturstimme eines sizilianischen Sängers, der Volksweisen vorträgt.

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Composer Seminar: Abschlusskonzert

Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2024/25)
Teilnehmer*innen des Contemporary-Conducting Program, Dirigent
Unsuk Chin, Moderation
Dieter Ammann, Moderation


Werkschau des Composer Seminars
Ensemblewerke von Zixuan Chen, Mikel Iturregi, Egemen Kurt, Joonghyun Lee, Maya Miro Johnson, Jaebong Rho, Agnes Vrânceanu und Julia Constance Wiger-Nordås
Uraufführungen

Dieter Ammann und Unsuk Chin stellen die Komponist*innen und ihre Werke im Konzert vor.

Wie nähert man sich zeitgenössischer Musik? Man könne sie so hören, «wie wenn man einem Gewitter zuschaut», schlägt Dieter Ammann vor. Da frage man auch nicht gleich nach den dahinterstehenden physikalischen Prozessen, sondern «schaut, was kommt. Zeitgenössische Musik ist von der Struktur her oft komplex, und gerade deshalb kann man sie ganz ‹elementar› hören: Klangereignisse entstehen, lösen sich ab oder auf, ballen und entspannen sich.» Auch Unsuk Chin, die gemeinsam mit Ammann das Composer Seminar der Lucerne Festival Academy leitet, betont: «Ich muss diese Musik nicht sofort verstehen. Aber sie muss mir nicht egal sein, muss etwas in mir anregen.» An diesem Nachmittag können Sie acht junge Komponist*innen aus sieben Ländern kennenlernen, die ganz am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Bei ihnen ist also noch offen, wie es weitergeht: Open End. Und weil Ammann und Chin bei der Auswahl für ihr Composer Seminar auf eine Vielfalt der Stimmen achten, werden Sie ganz unterschiedliche Kompositionsstile kennenlernen: ein Panorama dessen, was Klassik heute sein kann.

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© Patrick Hürlimann/Lucerne Festival
Konzert

Royal Philharmonic Orchestra | Vasily Petrenko | Anne-Sophie Mutter

Royal Philharmonic Orchestra
Vasily Petrenko, Dirigent
Anne-Sophie Mutter, Violine


Erich Wolfgang Korngold (1897–1957): Main Title, Reunion und Finale aus der Filmmusik zu The Sea Hawk
John Williams (*1932):
Scherzo für Motorrad und Violine aus Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Helenas Thema aus der Filmmusik zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Hedwigs Thema aus der Filmmusik zu Harry Potter und der Stein der Weisen
Liebesthema aus der Filmmusik zu Zapfenstreich
Das Duell aus der Filmmusik zu Die Abenteuer von Tim und Struppi
Nikolai Rimsky-Korsakow (1844–1908): Scheherazade. Sinfonische Suite nach Tausendundeine Nacht op. 35

Anne-Sophie Mutter liebte schon immer das Kino. Und noch mehr die Filmmusik von John Williams, die sie erstmals 1978 in einem kleinen Lichtspielhaus im Schwarzwald hörte, wo Star Wars lief. Dass sie vierzig Jahre später mit dem Komponisten selbst zusammenarbeiten konnte, bezeichnet sie als die Erfüllung eines Lebenstraums. Williams schrieb für sie sogar ein neues Violinkonzert, das Anne-Sophie Mutter im Festspielsommer 2023 mit dem Boston Symphony Orchestra vorstellte. Jetzt gibt es die Fortsetzung mit einigen seiner schönsten Filmmelodien, die er eigens für die Stargeigerin arrangiert hat. Musikalische Partner sind diesmal das Royal Philharmonic Orchestra aus London und sein Chefdirigent Vasily Petrenko, die den Abend schon in Hollywood beginnen lassen: mit drei Sätzen aus Korngolds Soundtrack zu The Sea Hawk. In diesem Abenteuerfilm kämpft Errol Flynn als furchtloser Freibeuter gegen die spanische Weltherrschaft, aber Korngolds schwelgerische Partitur ist eher eine Liebeserklärung an das alte «ritterliche» Europa. Farbprächtigen Klangzauber ohnegleichen entfaltet auch Rimsky-Korsakows Scheherazade. Hier allerdings ist eine Frau die unerschrockene Heldin.

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© Andreas Becker
Konzert

«Voll romantisch! Bruckners Vierte Sinfonie»

40min 3

Lucerne Festival Orchestra
Yannick Nézet-Séguin, Dirigent


40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Mittwoch, 20.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Ben Ealovega
Konzert

Orchestre Philharmonique de Radio France | Mirga Gražinytė-Tyla | Julia Hagen

Orchestre Philharmonique de Radio France
Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin
Julia Hagen, Violoncello


Edward Elgar (1857–1934): Cellokonzert e-Moll op. 85
Claude Debussy (1862–1918): La Mer
Maurice Ravel (1875–1937): Boléro

Seit ihrem Debut bei Lucerne Festival, das sie 2016 im «Primadonna»-Sommer gab, hat die litauische Maestra Mirga Gražinytė-Tyla eine märchenhafte Karriere hingelegt. Sie dirigierte so bedeutende Orchester wie das New York Philharmonic, die Sächsische Staatskapelle Dresden oder das Royal Concertgebouw Orchestra, feiert im Mai 2025 ihren Einstand bei den Wiener Philharmonikern und leitete bei den letzten Salzburger Festspielen die Premiere von Weinbergs Die Passagierin. Eine echte Powerfrau! Jetzt kehrt sie mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France nach Luzern zurück und präsentiert zwei französische Meisterwerke: Debussys La Mer zeichnet das flüchtige Spiel der Wellen nach, lässt die Gischt spritzen und die Wogen klangmächtig aufrauschen. Ravels Boléro wiederholt auf einem gleichbleibenden Trommelrhythmus immerzu eine prägnante Melodie und steigert sie beharrlich, mit mehr und mehr Instrumenten und wachsender Lautstärke — die schiere Hexerei. Schwelgerisch wird es zu Beginn, wenn die fabelhafte Julia Hagen, Gewinnerin des UBS Young Artist Award 2024, Elgars nostalgisches Cellokonzert spielt: ein wehmütiger Abschiedsgruss an die Welt von gestern.

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© Mirko Polo
Jazz

Jakob Manz

Debut

Jakob Manz, Saxophon
Johanna Summer, Klavier


Ein Jazz-Programm nach Ansage

Bei ihm muss man mindestens mitwippen: Der Saxofonist Jakob Manz weiss, wie er das Publikum begeistert. Nämlich indem «man lange einen hohen Ton hält und dann auf die Eins ein grosser Abschlag kommt und es wieder leise ist», wie der Jazzer im ZDF heute journal frotzelte. 2001 in Baden-Württemberg geboren, lernte Manz zunächst Schlagzeug und etwas später Blockflöte. Ersten Unterricht auf dem Saxofon erhielt er 2012. Und noch bevor er sein Jazzstudium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln aufnahm, hatte er bereits seine international erfolgreiche Band The Jakob Manz Project gegründet. Doch Manz kann nicht nur Quartett, er kann auch Solist: Seit 2019 wurde er vielfach ausgezeichnet und zuletzt sogar für den Deutschen Jazzpreis nominiert. Zudem arbeitete er mit Grössen wie dem mehrfachen Grammy-Gewinner Randy Brecker oder Sarah Connor zusammen. Und mit Johanna Summer, der herausragenden Jazzpianistin, die das Luzerner Publikum bei allen bisherigen Ausgaben von Igor Levits Klavier-Fest begeisterte. Mit ihr hat Manz ein Duo-Album aufgenommen, und mit ihr präsentiert er nun ein Jazzprogramm nach Ansage: musikalische «Leckerbissen», Überraschungen und Improvisationen.

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Musik

Musikgruppen aus aller Welt

In den Strassen

Ayom, Italien/Brasilien/Portugal
Claudia Masika New Project, Kenia/Schweiz
Korrontzi, Spanien/Baskenland
Les Fils Canouche, Frankreich
Madalitso Band, Malawi
Mathias Landtwing, Quartett Schweiz


Seit 20 Jahren können Sie allersommerlich durch die malerischen Gassen der Luzerner Altstadt schlendern und währenddessen die ganze Welt hören: «In den Strassen», das Weltmusik-Festival im Festival, macht’s möglich. Für eine Woche kommen Musikgruppen von allen Kontinenten nach Luzern und sorgen mit zahlreichen Open-Air-Auftritten für ein buntes Kaleidoskop aus Klängen und Rhythmen. Im Jubiläumsjahr gibt’s ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten, aber natürlich auch wieder viele neue Entdeckungen. Das detaillierte Programm publizieren wir im Juli.

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© Peter Fischli/Lucerne Festival
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin | Seong-Jin Cho

Lucerne Festival Orchestra
Yannick Nézet-Séguin, Dirigent
Seong-Jin Cho, Klavier


Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37
Anton Bruckner (1824–1896): Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 Romantische

Es war eine Offenbarung. Beim letzten Sommer-Festival sprang Seong-Jin Cho kurzfristig für den erkrankten Sir András Schiff ein und interpretierte Beethovens Viertes Klavierkonzert. Der junge südkoreanische Pianist, der in seiner Heimat längst wie ein Popstar verehrt wird, entlockte dem vielgespielten Werk ganz ungeahnte Klänge und Gegenstimmen. Und doch wirkte es nicht gewollt, sondern organisch und natürlich. Die Wiedereinladung folgte prompt, und so geht es nun weiter mit Beethovens Drittem. Der Mann am Pult ist Yannick Nézet-Séguin, der mit der beliebten Romantischen seine Bruckner-Erkundungen mit dem Lucerne Festival Orchestra fortsetzt. Die Achte und die Siebte haben sie schon aufgeführt und dabei für Sternstunden gesorgt. Denn Nézet-Séguin besitzt das richtige Timing für diesen Komponisten, er lässt die Musik fliessen und sich frei entfalten, man vergisst den Alltag und die Zeit. Menschlich stimmt die Chemie ebenfalls: Die Musiker*innen lieben diesen unorthodoxen Maestro mit seinen bildhaften Vergleichen, die Proben sind vergnüglich, es entsteht eine unverbrüchliche Gemeinschaft. Und das hört man.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Malte Lohmann (KKL Luzern, Auditorium)

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© Marco Borggreve
Konzert

Netherlands Radio Philharmonic Orchestra | Netherlands Radio Choir | Karina Cannelakis | Liv Redpath | Bertrand Chamayou

«räsonanz» – Stifterkonzert

Netherlands Radio Philharmonic Orchestra
Netherlands Radio Choir
Karina Cannelakis, Dirigentin
Liv Redpath, Sopran
Bertrand Chamayou, Klavier


Pierre Boulez (1925–2016): Le Soleil des eaux für Sopran, Chor und Orchester
Unsuk Chin (*1961): Klavierkonzert
Robin de Raaff (*1968): L’Azur. Kantate für gemischten Chor und Orchester nach dem Gedicht L’Azur von Stéphane Mallarmé
Uraufführung
Pierre Boulez (1925–2016): Don aus Pli selon pli für Sopran und Orchester

Anfang und Ende gehören dem Jubilar: Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez erklingen zwei seiner Werke für Stimme und Orchester, gesungen von der fulminanten jungen Sopranistin Liv Redpath. Das frühe Le Soleil des eaux, eine der lyrischsten und expressivsten Partituren von Boulez, trifft auf sein Meisterwerk Pli selon pli, an dem er von 1957 bis Ende der 1980er Jahre feilte. «Falte um Falte» enthüllt Boulez hier das Portrait des symbolistischen Dichters Stéphane Mallarmé und denkt in immer neuen Konstellationen über das Verhältnis von Sprache und Musik nach. Im einleitenden Don etwa tritt Mallarmés Dichtung nur bruchstückhaft in Erscheinung und bestimmt doch den Charakter der Musik. Einen Text von Mallarmé hat auch der Niederländer Robin de Raaff in seiner neuen Kantate L’Azur vertont, die er Boulez in memoriam widmet. In völlig andere Klangwelten führt das Klavierkonzert der Koreanerin Unsuk Chin: Zart kolorierte Traumbilder treffen hier auf virtuose perkussive Passagen, in denen sich das umfangreiche Schlagwerk wunderbar mit dem rhythmischen Drive des Soloparts mischt. Genau das Richtige für den französischen Starpianisten Bertrand Chamayou!


18.30 Uhr Konzerteinführung Unsuk Chin und Robin de Raaff im Gespräch mit Mark Sattler (in Englisch | KKL Luzern, Auditorium)

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© Jean-Baptiste Millot
Konzert

Gabriel Pidoux

Debut

Gabriel Pidoux, Oboe
Jorge González Buajasán, Klavier


Francis Poulenc (1899–1963): Sonate für Oboe und Klavier op. 185
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893): Finale des Ersten Akts aus Schwanensee, arrangiert für Oboe und Klavier
Marina Dranishnikova (1929–1993): Poem für Oboe und Klavier
Heinz Holliger (*1939): Studie über Mehrklänge für Oboe
Johannes Brahms (1833–1897): Beginn des zweiten Satzes aus dem Violinkonzert D-Dur op. 77 arrangiert für Oboe und Klavier
Robert Schumann (1810–1856): Drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94

Die Pidoux sind eigentlich eine Cello-Familie: Vater Raphaël spielt im Trio Wanderer, Grossvater Roland auf der Soloposition im Orchestre National de France sowie im Trio Pasquier, und auch Mutter Pascale machte Kammermusik und unterrichtete. Doch der 1996 geborene Gabriel durchbrach diese Tradition und «flüchtete» mit sieben Jahren zur Oboe. Es hat sich gelohnt. Nach dem Studium am Pariser Konservatorium und bei François Leleux sorgte er mit Wettbewerbserfolgen für Aufsehen in der Branche und wurde 2020 bei den Victoires de la Musique Classique zur «Entdeckung des Jahres» ausgerufen. Als Solist trat er bereits mit dem Salzburger Mozarteumorchester, dem Orchestre National de Lille oder der Hong Kong Sinfonietta auf. Gabriel Pidoux will zeigen, wie vielseitig die Oboe ist. Deshalb interpretiert er bei seinem Festivaldebut mit Robert Schumanns poetischen Romanzen und Francis Poulencs später Oboensonate nicht nur zwei Greatest Hits des Repertoires. Er stellt auch die weitgehend in Vergessenheit geratene Russin Marina Dranishnikova vor und präsentiert ein Werk von Heinz Holliger. Und weil der Oboe einige der schönsten Soli im Orchesterrepertoire gehören, gibt er auch daraus zwei Kostproben.

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© Marco Borggreve
Konzert

«Superstar Bratsche: Ein neues Konzert von Dieter Ammann»

40min 4

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
David Robertson, Dirigent
Tabea Zimmermann, Viola
Dieter Ammann, Komponist


40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Samstag, 23.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Adriano Heitman
Konzert

Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia - Roma | Daniel Harding | Martha Argerich

Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia - Roma
Daniel Harding, Dirigent
Martha Argerich, Klavier


Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15
Johannes Brahms (1833–1897): Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Dieses Werk hat sie durch ihr ganzes langes Pianistinnenleben begleitet: Martha Argerich war gerade einmal sieben Jahre alt, als sie Anfang 1949 ihr erstes öffentliches Konzert im Teatro San Martín in Buenos Aires gab — und Beethovens Erstes Klavierkonzert spielte. Einen Audio-Mitschnitt davon kann man sich auf YouTube anhören und kommt aus dem Staunen über das Wunderkind nicht heraus. Kaum weniger erstaunlich aber ist, dass sie auch 76 Jahre später, mit nunmehr 84 Jahren, noch immer mit diesem frühen Beethoven triumphiert, und das besser denn je. Argerichs Virtuosität ist ungebrochen, die Läufe perlen, alles sitzt perfekt, doch ihre Deutung ist angereichert durch so viel Wissen und Erfahrung. Sie mit Beethovens Erstem noch einmal erleben zu dürfen ist ein Glücksversprechen: Diesen Abend werden Sie nicht vergessen! Und im zweiten Teil geht es traumhaft weiter: Daniel Harding, der erstmals mit seinem neuen Orchester aus Rom zu Gast ist, dirigiert die Zweite Brahms, die unbeschwerteste aller Brahms-Sinfonien. Schon Brahms’ Freundeskreis staunte, wie dieser sonst oft so schwermütige Komponist hier den blauen Himmel und den Sonnenschein in Klänge setzte.

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© Priska Ketterer
Performance

Winnie Huang

One to one

Was für ein Marathon! Innerhalb von drei Tagen tritt «artiste étoile» Winnie Huang mehr als 70 Mal auf — aber jeweils nur für einen einzigen Gast. Der australische Komponist Charlie Sdraulig hat eigens für sie die Kurzperformance tend entwickelt. «Ich betrete ihre Box, die mit schwarzen Tüchern verhangen ist. Der Scheinwerfer fokussiert ihre Hände, die Finger beginnen sich langsam zu bewegen. Ich folge ihren feinen Bewegungen, ihrem schweifenden Blick, jedes Detail wird überdeutlich wahrgenommen», beschrieb Sibylle Ehrismann die intensive Eins-zu-eins-Begegnung in der Schweizer Musikzeitung. Und die NZZ am Sonntag staunte: «Intimer war eine Performance selten.» Winnie Huang reagiert mit ihren Bewegungen auf Blick, Mimik und Körpersprache ihres Gegenübers, greift aber auch das auf, was beide wahrnehmen: Geräusche etwa, die von aussen hereindringen. Nach und nach scheinen sich einzelne Gesten zu wiederholen. Oder kommen sie uns nur deshalb so bekannt vor, weil sie uns unsere eigene Haltung als Hörer*in zurückspiegeln? So entsteht ein spielerischer Austausch allein über Klänge und Gesten, eine hintersinnige Reflexion über das Zuhören.

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© Suxiao Yang
Konzert

Orchestre de Paris – Philharmonie | Esa-Pekka Salonen | Augustin Hadelich

Orchestre de Paris – Philharmonie
Esa-Pekka Salonen, Dirigent
Augustin Hadelich, Violine


Johannes Brahms (1833–1897): Violinkonzert D-Dur op. 77
Sergej Prokofjew (1891–1953): Auszüge aus Romeo und Julia op. 64

Auf der Bühne fühlt sich Augustin Hadelich wie zuhause. «Das ist ein tolles Glücksgefühl», erzählt er und gesteht, sofort ein Kribbeln in sich zu verspüren, wenn er mal eine Woche kein Konzert gebe. «Mit der Geige kann ich Dinge ausdrücken, für die ich sonst keine Worte finde — ich kann mit anderen Menschen kommunizieren.» Der 1984 in Italien geborene deutsch-amerikanische Virtuose ist auf der Höhe seiner Kunst angekommen. Kaum einer, der über eine ähnlich makellose Technik und einen so innigen Ton verfügt; sein Spiel kommt ohne jede Effekthascherei aus, ist ehrlich und ernsthaft. So war es, als er 2022 das Luzerner Festspielpublikum mit Dvořák begeisterte. Und da er nun eines seiner absoluten Lieblingskonzerte vorträgt, nämlich das von Brahms, dürfte sich Grosses ereignen. Mit packenden Tanzrhythmen und vollem Orchestersound warten anschliessend Esa-Pekka Salonen und das Orchestre de Paris auf, wenn sie die zehn schönsten Nummern aus Prokofjews Romeo und Julia aufführen. Salonen hat die Ausschnitte so gewählt, dass wir die Geschichte des berühmtesten Liebespaares der Welt vom Anfang bis zum tragischen Ende hautnah miterleben.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Marco Borggreve
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Michelle Di Russo | David Robertson | Sebastian Zinca | Tabea Zimmermann

Lucerne Festival Academy 3

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Michelle Di Russo, Dirigentin
David Robertson, Dirigent
Sebastian Zinca, Dirigent
Tabea Zimmermann, Viola


Guillem Palomar (*1997): Neues Werk für Orchester (Uraufführung «Roche Young Commissions»)
Jakob Raab (*1995): Neues Werk für Orchester (Uraufführung «Roche Young Commissions»)
Dieter Ammann (*1962): No templates für Viola und Orchester

«Open End»: Das Festivalmotto beschreibt recht genau Dieter Ammanns Arbeitsweise. Ammann «erfüllt» in seinen Werken nicht einfach einen fixen Formplan, sondern tastet sich Takt für Takt voran, lauscht in die Klänge hinein und vertraut seinem «inneren Ohr». No templates nennt er deshalb sein neues Bratschenkonzert, das nach der Uraufführung im Januar erst zum zweiten Mal erklingt — mit «artiste étoile» Tabea Zimmermann. Der Titel signalisiert neugierige Offenheit im Umgang mit der traditionsreichen Gattung des Solokonzerts, aber auch im Hinblick auf die stilistischen Mittel: «Das Tonale bekommt mehr Gewicht», erklärt Ammann. Das Festivalmotto passt aber auch zu den beiden Uraufführungen: Im Rahmen der «Roche Young Commissions» haben der Spanier Guillem Palomar und der Deutsche Jakob Raab über zwei Jahre hinweg neue Orchesterstücke erarbeitet und dabei wertvolle Rückmeldungen von Wolfgang Rihm und Dieter Ammann erhalten. Vollenden werden sie ihre Werke allerdings erst im Laufe des Frühjahrs: Was uns genau erwartet, ist also noch aufregend offen.

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© Hiroyuki Ito
Konzert

Orchestre de Paris – Philharmonie | Esa-Pekka Salonen | Stefan Dohr

Orchestre de Paris – Philharmonie
Esa-Pekka Salonen, Dirigent
Stefan Dohr, Horn


Richard Strauss (1864–1949): Don Juan op. 20
Esa-Pekka Salonen (*1958): Neues Konzert für Horn und Orchester, Uraufführung
Jean Sibelius (1865–1957): Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82

Stefan Dohr, der exzellente Solohornist der Berliner Philharmoniker, hat schon viele Komponist*innen zu neuen Werken inspiriert: etwa Toshio Hosokawa und Wolfgang Rihm oder Hans Abrahamsen und Jörg Widmann. Jetzt hat Esa-Pekka Salonen ein Hornkonzert für ihn geschrieben, das an diesem Abend zur Uraufführung gelangt. Salonen gehört zu den echten Doppelbegabungen: Er ist einer der weltweit gefragtesten Dirigenten und hat daneben auch noch ein grosses kompositorisches Œuvre geschaffen. Dass er als Finne ein besonderes Faible für den Übervater der finnischen Musik, für Jean Sibelius, hegt, scheint naheliegend. Aber für Salonen war es ein weiter Weg: Während seines Studiums in Helsinki wollte er sogar «nur noch fort von Sibelius». Deshalb ging er nach Italien, und da passierte es: «In einem Antiquariat in der Nähe der Scala habe ich für 500 Lire die Fünfte von Sibelius entdeckt, und sofort sah ich: Diese Musik war etwas komplett anderes, weit weg vom Mainstream.» Seither ist Salonen ein grosser Sibelius-Fan. Und wer das überwältigende Finalthema der Fünften hört, zu dem Sibelius der Flug von Schwänen inspirierte, wird seine Begeisterung sofort verstehen.

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© Chris Lee
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | David Robertson | Produktionsteam IRCAM | Marco Stroppa

Lucerne Festival Academy 4

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
David Robertson, Dirigent
Produktionsteam IRCAM, Musikinformatik und Live-Elektronik
Marco Stroppa, Klangregie


Marco Stroppa (*1959): Come Play with Me, Uraufführung der Neufassung
Pierre Boulez (1925–2016): Figures – Doubles – Prismes

Hier das Orchester, dort das Soloinstrument. Sie spielen mit- oder gegeneinander. Sie flirten oder sie hauen sich die Töne nur so um die Ohren. Weil es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, ist das Instrumentalkonzert bis heute ein Erfolgsmodell. In Come Play with Me stellt composer-in-residence Marco Stroppa dem Orchester keinen leibhaftigen, sondern einen elektronischen Virtuosen gegenüber. Weshalb die computergenerierten Klänge nicht unsichtbar im Raum schweben, sondern eine suggestive visuelle Präsenz erhalten: eine hohe Säule aus sieben spiralförmig aufgehängten Lautsprechern. Sie sei «kein Instrument», erklärt Stroppa, «sondern ein polymorphes Wesen und repräsentiert den Archetyp aller Solist*innen». Neue Wege ging auch Pierre Boulez, als er Ende der 1950er Jahre an seinem ersten grossen Orchesterstück zu arbeiten begann: Figures — Doubles — Prismes gibt die übliche Sitzordnung der Musiker*innen zugunsten vieler kleiner, über die Bühne verteilter Ensembles auf. So kann Boulez Klänge durchs Orchester wandern lassen, kann sie subtil auffächern und fliessende Übergänge von Solo- zu Tuttipassagen realisieren.

Mit einer Einführung ins Konzert: Marco Stroppa im Gespräch mit Mark Sattler (in Englisch)

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | David Robertson | Produktionsteam IRCAM | Marco Stroppa bewerten:

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© Oliver Erenyi
Familienkonzert

«BarkaBach»

Familienkonzert – Musik & Tanz

Estelle Costanzo, Konzept, Harfe und Bewegung
Eleonora Savini, Violine und Bewegung
Dan Tanson, Regie
Téné Ouelgo, Perkussion und Tanz
Klaudia Wolfsteiner, Licht
Emilie Cottam, Kostüme


Ein inszeniertes Konzert ohne Sprache mit Musik aus Burkina Faso, dem Senegal und Italien sowie von Johann Sebastian Bach, Pearl Chertok, Claude Debussy, Toshio Hosokawa, Camille Saint-Saëns und Alan Stivell

Drei ungewöhnliche Matros*innen betreten die Bühne: ein Musiker und Tänzer aus einem fernen Land; eine geheimnisvolle Harfenistin, die prächtige Kostüme webt; eine Geigerin, die mit ihrem Geigenbogen zaubern kann. Die drei suchen ihren Platz in der Welt, begeben sich dafür auf eine Reise voller Überraschungen und erleben eine Geschichte, die das junge Publikum bis zum Schluss in ihren Bann zieht. Dabei geht es nicht nur um das Zusammentreffen dreier ganz unterschiedlicher Künstler*innen, sondern auch um eine Begegnung der Kulturen: Klassische Musikstücke verbinden sich mit afrikanischen Rhythmen und Harmonien, traditionelle Lieder aus Burkina Faso und dem Senegal erklingen auf Harfe und Geige. Leitmotiv ist das Wasser, auf das schon der Titel BarkaBach hinweist: «Barka» bedeutet «Danke» auf Mooré, einer der über 60 Nationalsprachen Burkina Fasos, lässt aber auch das italienische «barca» («Boot») anklingen. Die Harfenistin Estelle Costanzo, die Geigerin Eleonora Savini und der Regisseur Dan Tanson sind regelmässige Festivalgäste und haben bereits mit Produktionen wie Heroïca, Goldmädchen oder Senegalliarde für Begeisterung gesorgt.

Für alle ab 5 Jahren

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Sir András Schiff

Rezital

Sir András Schiff, Klavier

Johann Sebastian Bach (1685–1750): Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Fantasie c-Moll KV 475
Joseph Haydn (1732–1809): Fantasie C-Dur Hob. XVII:4
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klaviersonate Es-Dur op. 27 Nr. 1 Sonata quasi una fantasia
Felix Mendelssohn (1809–1847): Fantasie fis-Moll op. 28
Robert Schumann (1810–1856): Fantasie C-Dur op. 17

Eine Sonate folgt festen Gesetzen, sie steht für Ordnung und System. Eine Fantasie dagegen ist der Inbegriff von Freiheit, da entwickelt sich die Musik aus dem kühnen Flug der Gedanken. Beethoven aber wollte die Grenzen überwinden: Er nannte seine Es-Dur-Sonate op. 27 Nr. 1 Sonata quasi una fantasia. Diese Hybridform stiess bei der nachfolgenden Generation auf grosse Resonanz. Mendelssohn und Schumann bezeichneten die beiden Werke, die András Schiff für sein hintersinniges Programm ausgewählt hat, zunächst als Sonaten, bevor sie sich doch für den Titel Fantasie entschieden. Warum? Den beiden befreundeten Romantikern ging es um den improvisatorischen Gestus, um schweifende Harmonik und radikale Subjektivität. So wie schon Mozart bei seiner dreisätzigen c-Moll-Fantasie. Oder Bach, der seine kühne Chromatische Fantasie mit dem strengsten aller Kompositionsprinzipien, einer Fuge, koppelte. Haydn wiederum brachte den launenhaften Humor ins Spiel: Seine C-Dur-Fantasie eilt überdreht voran, bis sie jäh abbricht, als hätte sie den Faden verloren. András Schiff, Philosoph am Klavier und feiner Interpret, wagt den Brückenschlag zwischen Anarchie und Regeltreue.

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© Stefano Schröter
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | David Robertson

Werkstatt Pierre Boulez

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
David Robertson, Dirigent
Carlo Laurenzi/IRCAM, Live-Elektronik
Luca Bagnoli/IRCAM, Klangregie


Pierre Boulez (1925–2016): Poésie pour pouvoir für Tonband und drei Orchester, (nach Henri Michaux’ Gedicht Je rame)

Es war spektakulär, was das Publikum der Donaueschinger Musiktage im Oktober 1958 zu hören bekam: In Poésie pour pouvoir verband Pierre Boulez erstmals instrumentale und elektronische Klänge und liess sie im Raum rotieren — mit drei auf Podesten platzierten Orchestergruppen und 70 rund ums Auditorium verteilten Lautsprechern. Doch wenig später zog Boulez das Werk zurück. Die Orchesterpartien erachtete er zwar für abgeschlossen und gültig, die damaligen technischen Möglichkeiten und somit der Tonbandpart genügten seinen Ansprüchen jedoch nicht. Erst mit der Gründung des Institut de recherche et coordination acoustique/musique (kurz IRCAM) in Paris und seinem Meisterwerk Répons, das in diesem Sommer ebenfalls auf dem Programm steht, konnte er seine Vision einer elektronisch-instrumentalen Raummusik verwirklichen. Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez ermöglicht uns das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) eine Wiederbegegnung mit Poésie pour pouvoir: Neben der Live-Aufführung mit einem neuen, von composer-in-residence Marco Stroppa rekonstruierten Tonband erklingt in diesem Werkstattkonzert der Mitschnitt der Donaueschinger Premiere.

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© AURA / Luzern Tourismus
Kirchenmusik

Gottesdienst zum Kirchweihfest

Solist*innen, Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern
Jakob Pilgram, Dirigent
Suzanne Z'Graggen, Orgel


Joseph Haydn:
Finale aus Sinfonie fis-Moll fis-Moll Hob. I:45 Abschiedssinfonie
Grosse Orgelsolomesse Es-Dur Hob. XXII:4

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© Lukas Beck
Konzert

Royal Concertgebouw Orchestra | Klaus Mäkelä | Janine Jansen

Royal Concertgebouw Orchestra
Klaus Mäkelä, Dirigent
Janine Jansen, Violine


Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie D-Dur KV 297 Pariser
Sergej Prokofjew (1891–1953): Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19
Béla Bartók (1881–1945): Konzert für Orchester Sz 116

Mit gleich drei verschiedenen Orchestern war der finnische Shooting-Star Klaus Mäkelä in den letzten beiden Sommern in Luzern zu erleben: mit dem Oslo Philharmonic, dem Orchestre de Paris und dem Lucerne Festival Orchestra. Dabei hat er die Herzen des Publikums im Sturm erobert. Jetzt kommt ein viertes Orchester ins Spiel, das Royal Concertgebouw Orchestra, dem Mäkelä ab 2027 als Chefdirigent vorstehen wird. Er legt ihm einen roten Teppich aus, indem er Bartóks Konzert für Orchester präsentiert: In diesem Werk dürfen sich fast alle Orchestermitglieder solistisch profilieren und mit Virtuosität und Witz brillieren. Herausfordernd ist aber auch Mozarts Pariser Sinfonie, die mit einigen Überraschungscoups aufwartet, darunter blitzschnell in die Höhe schiessende Tonskalen, die sogenannten «Mannheimer Raketen». Solistin ist die niederländische Geigerin Janine Jansen, die Prokofjews beliebtes Erstes Violinkonzert vortragen wird. Dass es mitten in den Wirren vor der russischen Oktoberrevolution entstand, mag man kaum glauben, so verträumt und geheimnisvoll klingt es. Mäkelä und Jansen haben es gerade eingespielt und höchstes Lob von der Kritik geerntet.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Mathias Banguigui/Pasco and Co
Konzert

Royal Concertgebouw Orchestra | Klaus Mäkelä

Royal Concertgebouw Orchestra
Klaus Mäkelä, Dirigent


Franz Schubert (1797–1828): Rendering für Orchestra
Gustav Mahler (1860–1911): Sinfonie Nr. 5 cis-Moll

Rund 200 Werke hat Franz Schubert unvollendet hinterlassen — eine unvorstellbare Zahl! Sie passt zu seinem Leben, das viel zu früh endete, mit nur 31 Jahren: Welche musikalischen Wunderwelten hätte er uns noch erschlossen, wäre er nur älter geworden? Kurz vor seinem Tod arbeitete Schubert an einer Sinfonie in D-Dur (D 936 A), zu der sich umfangreiche Skizzen erhalten haben. Der Italiener Luciano Berio legte sie 1989 seinem Orchesterwerk Rendering zugrunde: eine kreative Begegnung zweier Klangsprachen und Epochen. Und ein Exempel für das Prinzip des «Open End». In Schuberts Fragment sah Berio übrigens schon den Geist Gustav Mahlers aufleuchten. Der wiederum ist mit seiner Fünften Sinfonie zu hören. Berühmtester Satz ist das «Adagietto», das Luchino Visconti 1971 in seinem Film Tod in Venedig verwendete und damit die Mahler-Renaissance auslöste. Diese betörende Musik war Mahlers Liebeserklärung an Alma Schindler. In einer privaten Partitur unterlegte er die Hauptmelodie mit den Worten: «Wie ich dich liebe, Du meine Sonne, ich kann mit Worten Dir’s nicht sagen, nur meine Sehnsucht kann ich Dir klagen und meine Liebe, meine Wonne.»

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Uwe Arens
Konzert

David Nebel

Debut

David Nebel, Violine
Julia Hamos, Klavier


Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Violinsonate A-Dur KV 402
Maurice Ravel (1875–1937) Violinsonate Nr. 1 a-Moll (postume Sonate)
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Unvollendete Violinsonate (1945)
César Franck (1822–1890): Violinsonate A-Dur

Was für ein kluges Programm zum Festivalmotto «Open End»! Der junge Zürcher Geiger David Nebel präsentiert bei seinem Debut gleich drei Werke, die nicht an ihr Ziel gelangten. Mozart legte seine Violinsonate A-Dur KV 402 nach zwei Sätzen zur Seite, Dmitri Schostakowitsch kam 1945 bei seinem Sonatenversuch über ein «Moderato con moto» nicht hinaus — und doch ermöglichten beide damit aufschlussreiche Einblicke in ihre Werkstatt. Auch Maurice Ravel beliess es 1897 bei einem einzigen Satz, als er seine Erste Violinsonate komponierte; uraufgeführt wurde sie erst 1975, im Jahr seines 100. Geburtstags. César Francks Gattungsbeitrag verkörpert dagegen mit einem Netzwerk verwandter Motive das Prinzip der ewigen Wiederkehr. David Nebel, Jahrgang 1996, sorgte für Furore, als er 2020 unter Kristjan Järvi Violinkonzerte von Glass und Strawinsky einspielte. «Das ist eine CD wie ein Suchtmittel», schwärmte der Rezensent des Bayerischen Rundfunks. Im Hauptberuf ist Nebel derzeit als Konzertmeister beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig, doch daneben floriert seine Solokarriere mit Auftritten bei renommierten Orchestern und grossen Festivals. Wie jetzt in Luzern.

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© Peter Fischli
Konzert

«Let’s Play!»

40min 5

Winnie Huang, Performance

40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Donnerstag, 28.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Stefan Höderath
Konzert

Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko | Albrecht Mayer

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko, Dirigent
Albrecht Mayer, Oboe


Robert Schumann (1810–1856): Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht Manfred op. 115
Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): Konzert für Oboe und kleines Orchester
Johannes Brahms (1833–1897): Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Schon als Schüler verbrachte Robert Schumann schlaflose Nächte mit Lord Byrons dramatischem Gedicht Manfred, dessen extravaganter Titelheld ihn faszinierte. Zwanzig Jahre später setzte er ihm ein tönendes Denkmal mit einer Schauspielmusik. Die aufgewühlte Ouvertüre, eines von Schumanns besten Werken, ist als Portrait Manfreds angelegt. Bernd Alois Zimmermann knüpfte mit seinem Oboenkonzert an ein musikalisches Vorbild an: Er komponierte es 1952 als Hommage an Igor Strawinsky — dabei galt Strawinsky damals in der Nachkriegsavantgarde als Persona non grata. Albrecht Mayer, der «König der Oboe», der 2008 «artiste étoile» bei Lucerne Festival war, wird dieses Meisterwerk der Moderne interpretieren. Johannes Brahms wiederum brauchte 14 Jahre, um seine Erste Sinfonie zu vollenden — er kämpfte mit dem «Riesen» Beethoven, den er immerzu hinter sich marschieren hörte. Schliesslich fand Brahms aber eine originelle Lösung: mit einer Alphornweise, die er auf der Rigi gehört hatte, im Finale. Und wenn die Berliner Philharmoniker, ein Brahms-Orchester ersten Ranges, mit ihrem Chef Kirill Petrenko dieses Werk aufführen, ist das musikalische Glück ohnehin perfekt.

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzert

Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko, Dirigent


Gustav Mahler (1860–1911): Sinfonie Nr. 9 D-Dur

Über die Idee seiner Neunten Sinfonie hat sich Gustav Mahler in Schweigen gehüllt, aber schon sein Freundeskreis war sicher, dass es mit diesem Werk eine besondere Bewandtnis hatte. Sie sei ein herzergreifendes Lebewohl, glaubte der Dirigent Willem Mengelberg und ordnete den vier Sätzen die Stationen «Trennungsschmerz und Wehmut», «Totentanz», «Galgenhumor» und «Memento mori» zu. Das entrückte Finale verglich sein Kollege Bruno Walter, einst Mahlers Assistent, mit dem «Verfliessen der Wolke in das Blau des Himmelsraumes». Und der Komponist Alban Berg hielt die Neunte für das «Allerherrlichste, was Mahler geschrieben hat», gerade wegen ihrer Todesahnung. Auch musikalisch scheint hier vieles schon von einer anderen Welt zu sein: Die Klangsprache greift weit in die Moderne voraus. Mahler selbst durfte die Uraufführung nicht mehr erleben; Bruno Walter leitete sie im Juni 1912 in Wien, ein Jahr nach dem Tod des Komponisten. Da Mahler die Partitur nicht in der Praxis erproben konnte, weiss man nicht, ob er noch Änderungen vorgenommen hätte — eine besondere Herausforderung bei der Interpretation dieses musikalischen Testaments, wie Kirill Petrenko glaubt.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Beethovenfest Bonn
Konzert

Giorgi Gigashvili

Debut

Giorgi Gigashvili, Klavier

Sergej Prokofjew (1891–1953): Sonate für Klavier Nr. 6 A-Dur op. 82
Frédéric Chopin (1810–1849): Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52
Sergej Prokofjew (1891–1953): Klaviersonate Nr. 8 B-Dur op. 84

Pianist zu werden — daran hatte Giorgi Gigashvili erst gar nicht gedacht. Als Kind sang er viel lieber und arrangierte georgische Volkslieder. Er nahm sogar an der Fernsehshow The Voice teil und gewann. Aber dann war die Lust am Klavierspiel doch stärker. Gigashvili studierte bei Nelson Goerner sowie Kirill Gerstein und siegte 2019 beim Klavierwettbewerb von Vigo unter dem Juryvorsitz seines Idols Martha Argerich. Auch aus dem Klavierolymp in Bad Kissingen ging er als Bester hervor, und beim Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv gewann er neben dem Zweiten Preis noch mehrere Sonderpreise. Die BBC wählte ihn zum «New Generation Artist», die European Concert Hall Organisation zum «Rising Star» 2025/26. Und als sich Gigashvili im Herbst 2024 um den Musikpreis der deutschen Wirtschaft bewarb, spielte er die prominente Konkurrenz glatt an die Wand. Mit diesem Erfolg verbunden ist ein Debut bei Lucerne Festival, und das feiert er nun ganz offiziell, obwohl er im letzten Sommer hier schon im Stipendiatenkonzert von Lisa Batiashvili begeisterte. Ausgesucht für seinen Auftritt hat er sich zwei der eindrucksvollen Kriegssonaten von Prokofjew und Chopins atemberaubende vierte Klavierballade.

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© Patrick Hürlimann
Konzert

«Fast nur Bläser*innen: Ein neues Werk von Chaya Czernowin»

40min 6

Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Vimbayi Kaziboni, Dirigentin
Claire Chase, Flöte
Chaya Czernowin, Komponist


40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Samstag, 30.08. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Marco Borggreve
Konzert

Mahler Chamber Orchestra | Maxim Emelyanychev | Tabea Zimmermann

Mahler Chamber Orchestra
Maxim Emelyanychev, Dirigent
Tabea Zimmermann, Viola


Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie D-Dur KV 133
Béla Bartók (1881–1945): Konzert für Viola und Orchester Sz 120
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893): Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Als Béla Bartók sein Bratschenkonzert in Angriff nahm, war er schon schwer an Leukämie erkrankt. Obwohl er noch im Sanatorium weiter daran arbeitete, konnte er es nicht abschliessen: Bei seinem Tod im September 1945 blieb das Ende offen. Die Spielversion, die ein Kollege danach erstellte, geriet jedoch zusehends in die Kritik. «Artiste étoile» Tabea Zimmermann nahm sich deshalb die originalen Skizzen vor und richtete ihre eigene Fassung ein, um die Schönheit und Vielfalt von Bartóks «Schwanengesang» zu vermitteln. Das Ergebnis ist betörend, wie dieses Konzert mit dem famosen Mahler Chamber Orchestra zeigen wird. Mehr als ein Geheimtipp ist dabei der Mann am Pult, der 1988 geborene Maxim Emelyanychev. Er ist nicht nur Dirigent, sondern auch Pianist, Cembalist und Kornettist, ist in der Alten Musik ebenso zuhause wie in der Romantik und begeistert mit seinen feurigen Interpretationen. Das wird der D-Dur-Sinfonie des erst 16-jährigen Mozart ebenso zugutekommen wie Tschaikowskys schicksalsschwerer Fünfter. Die endet zwar mit einem Jubelfinale — aber das letzte Wort hatte Tschaikowsky damit noch nicht gesprochen . . .

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© Lois Lammerhuber
Konzert

Wiener Philharmoniker | Franz Welser-Möst

Wiener Philharmoniker
Franz Welser-Möst, Dirigent


Alban Berg (1885–1935): Sinfonische Stücke aus der Oper Lulu
Anton Bruckner (1824–1896): Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109

Der keusche und tiefgläubige Anton Bruckner widmete seine Neunte Sinfonie dem lieben Gott. Alban Berg dagegen schuf eine scheinbar «amoralische» Oper über die Femme fatale Lulu und verklärte seine Heldin nach ihrem Tod dazu noch als «Engel» — was für eine blasphemische Fortschreibung der katholischen Heiligenverehrung! Auch musikalisch liegen Welten zwischen den beiden Meistern: Der eine komponierte spätromantisch, der andere nach den Gesetzen der Zwölftonlehre. Wenig scheint also die Werke zu verbinden, die Franz Welser-Möst für dieses Konzert mit den Wiener Philharmonikern ausgewählt hat. Und doch gibt es verblüffende Überschneidungen bei dieser vielleicht gewagtesten und aufschlussreichsten Programmkoppelung des Sommers. Weder Bruckner noch Berg konnten die Partituren abschliessen. Vor allem aber eint Bruckners Neunte und Bergs Lulu eine expressionistische Klangsprache. Hier wie dort wird der Ausdruck auf die Spitze getrieben; die Melodielinien sind bis zum Zerreissen gespannt und bauen auf riesigen Intervallsprüngen auf. Am Ende fragt man sich: Wer ist hier eigentlich der Moderne und wer der Romantiker?

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Astrid Ackermann
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Vimbayi Kaziboni | Claire Chase

Lucerne Festival Academy 5

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Vimbayi Kaziboni, Dirigent
Claire Chase, Flöte


Galina Ustwolskaja (1919–2006): Sinfonie Nr. 2 Wahre, ewige Seligkeit!
Chaya Czernowin (*1957): The divine thawing of the core für Flöte und Orchester, Schweizer Erstaufführung

«Nicht religiös, aber definitiv spirituell»: So hat Galina Ustwolskaja einmal ihre Musik charakterisiert. «Ich schreibe dann, wenn ich in einen Gnadenzustand gerate.» Meditative Klänge à la Arvo Pärt darf man bei Ustwolskaja allerdings nicht erwarten: Kantig, karg und konzentriert, ja streckenweise geradezu brutal klingt die Musik der einzelgängerischen Russin, die bloss 25 Werke gelten liess. Ustwolskajas Zweite Sinfonie wartet mit massiven Akkorden, expressiv aufgeladenen Gesten und extremen Lautstärkekontrasten auf. Und mit einer ungewöhnlichen Besetzung: Zu je sechs Flöten, Oboen und Trompeten treten Posaune und Tuba sowie im Schlussteil ein Sprecher, der ein Gebet deklamiert. «Ein Werk, das man live erleben muss», ist Chaya Czernowin überzeugt, der diese Sinfonie «besonders wichtig» ist. Weshalb sie ein Stück für dieselbe Ensemblebesetzung samt Solo-Kontrabassflöte komponiert hat, in dem sie ihren Schmerz über die politische Entwicklung in ihrem Heimatland Israel verarbeitet. Am Pult des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) steht erstmals der vielgefragte simbabwisch-amerikanische Dirigent Vimbayi Kaziboni.

11.00 Uhr Einführung im Konzert: Chaya Czernowin im Gespräch mit Mark Sattler (in Englisch)

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© Roberto Masotti/Casa Ricordi, Milano
Konzert

Ensemble Helix/Studio für zeitgenössische Musik der Hochschule Luzern – Musik

Portrait Boulez & Stroppa 2

Ensemble Helix/Studio für zeitgenössische Musik der Hochschule Luzern – Musik

Pierre Boulez (1925–2016): Messagesquisse für Violoncello solo und sechs Violoncelli
Francesca Verunelli (*1979): wo.man sitting at the piano I für Flöte und Player Piano
Marco Stroppa (*1959): Osja. Seven Strophes for a Literary Drone für Violine, Violoncello und Klavier

Drei ungewohnte kammermusikalische Konfigurationen: In Pierre Boulez’ Messagesquisse, entstanden für den russischen Meistercellisten Mstislaw Rostropowitsch, wirft das Solocello einen mehrfachen Schatten. Gleich sechs weitere Celli fächern seine Melodielinien auf, verstärken einzelne Gesten oder lassen sie echoartig nachklingen — und verleihen ihnen dadurch Relief. Eine Tiefenstaffelung des Klangs gelingt auch composer-in-residence Marco Stroppa in seinem Klaviertrio Osja, einer Hommage an den russischen Dichter Joseph Brodsky. Die Musiker*innen nehmen in den sieben Sätzen jeweils einen anderen Platz auf der Bühne ein, und ihre Position im Raum bestimmt das musikalische Geschehen. Bei Francesca Verunelli schliesslich trifft Mensch auf Maschine, denn das Klavier wird vom Computer gesteuert. Staunend lauschen wir halsbrecherischen Läufen, vertrackten Rhythmen und dichten Tontrauben, die alle Möglichkeiten menschlicher Interpret*innen übersteigen und sich wie harmonischer Feinstaub auf die mikrotonalen Akkorde der Soloflöte legen.

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© Roger Mastroianni
Konzert

Wiener Philharmoniker | Franz Welser-Möst

Wiener Philharmoniker
Franz Welser-Möst, Dirigent


Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie D-Dur KV 504 Prager
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893): Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique

Tschaikowskys Sechste Sinfonie, sein letztes Werk, ist von einem Mythos umrankt: Ende Oktober 1893 dirigierte der Komponist selbst noch die Uraufführung, aber neun Tage später war er tot, ein Opfer der Cholera, die damals in St. Petersburg grassierte. Infiziert hatte er sich mit unabgekochtem Wasser, und schnell kam die Frage auf, ob er es vielleicht absichtlich getrunken habe, es sich mithin um einen verschleierten Suizid handeln könnte. Das ersterbende Finale der Pathétique jedenfalls scheint Tschaikowskys Ende vorwegzunehmen. Viele glaubten deshalb, er habe sich mit dieser Sinfonie sein eigenes Requiem geschrieben. Fest steht, dass die Musik ergreifend klingt. Sie ist schonungslos ehrlich, kennt keine halben Wahrheiten, lässt niemanden kalt. Franz Welser-Möst koppelt diesen berührenden Abschiedsgesang mit Musik von Tschaikowskys grossem Idol Wolfgang Amadé Mozart — und einer ganz anderen Klangwelt. Die Prager Sinfonie atmet Bühnenluft, sie greift auf Mozarts Figaro zurück und auf den Don Giovanni voraus. Und zündet im pfeffrigen Schlusssatz ein musikalisches Feuerwerk, das einfach gute Laune macht.

17.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© London Records 1968 publicity photo Wikipedia
Oper

Benjamin Britten: Peter Grimes

Opernensemble des Luzerner Theaters
Opernchor des Luzerner Theaters
Luzerner Sinfonieorchester
Jonathan Bloxham, Dirigent
Wolfgang Nägele, Regie
Valentin Köhler, Bühne
Marie-Luise Otto, Kostüme
Pia-Rabea Vornholt, Dramaturgie


Benjamin Britten (1913–1976): Peter Grimes op. 33. Oper in drei Akten und einem Vorspiel
Libretto von Montagu Slater nach einer Verserzählung von George Crabbe

Benjamin Brittens erste grosse Oper Peter Grimes machte ihn 1945 schlagartig weltberühmt. Als Hommage an seine ostenglische Heimat erzählt Britten in einem tiefgründigen Seelendrama vom Schicksal des introvertierten und aufbrausenden Fischers Peter Grimes. Nach dem tragischen Tod seines Lehrlings zwingen ihn die Schuldzuweisungen der Dorfbewohner*innen zum Freitod auf offener See. Als unberechenbare, zwielichtige und zugleich wunderschöne Naturgewalt wird das Meer in Brittens Musik zum Synonym zwischenmenschlicher Verstrickungen. Weltruhm erlangten auch die sinfonischen Zwischenspiele, die atmosphärisch äusserst dichten Sea Interludes: als ein Spiegelbild unterdrückter Sehnsüchte und entfesselter Emotionen. Im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft stellt Brittens Musikdrama, das zu den wichtigsten des 20. Jahrhunderts zählt, die Frage nach der Schuld und Verantwortung jeder und jedes Einzelnen.

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
180 min (inkl. Pause)

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© O. Malzahn
Familienkonzert

«Klangmission»

Familienkonzert 1 – Oper

Taschenoper Lübeck
Margrit Dürr, Sopran und Theremini
Tobias Hagge, Bass, Theremini und Klavier
Carl Augustin, Dirigent
Sascha Jakob Mink, Regie
Katia Diegmann, Ausstattung, Licht
Katharina Spuida-Jabbouti, Videos, Licht, Regieassistenz
Cosima Metzger, Audio


«Klangmission» Eine Science-Fiction-Oper nach Musik von Ludwig van Beethoven und mit einem Libretto von Margrit Dürr
Musikalische Bearbeitung von Julian Metzger

Auf dem Planeten BEET 1770 gibt es grosse Probleme: Seine Bevölkerung teilt sich in M-Wesen und T-Wesen, die sich leider gar nicht verstehen. Denn die M-Wesen brauchen sehr viel Nähe, was wiederum die T-Wesen nicht leiden können. Es droht ein Bürgerkrieg! Das einzige Gegenmittel: additive Klangkommunikation (also Melodien und Klänge), wovon es auf BEET 1770 aber viel zu wenig gibt. Deshalb machen sich T-Erxis und M-Axta im ganzen Weltall auf die Suche nach neuen Klängen und Melodien. Als sie auf der Erde landen, merken sie schnell, dass dort irgendetwas nicht stimmt. Liegt es an den Menschen? Liegt es an ihnen selbst? Aber vielleicht haben ja auch die Thereminis ihre — tja, was bloss? — im Spiel. Ob es T-Erxis und M-Axta gelingt, ihre Klangmission zu erfüllen? Zumal sich die beiden Ausserirdischen als T- und M-Wesen immer wieder zusammenreissen müssen, um sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen . . . Ludwig van Beethovens berühmter Liederzyklus An die ferne Geliebte bildet die musikalische Grundlage für eine mysteriöse Kommunikationsverwirrung zwischen Darsteller*innen und Publikum.

Für alle ab 6 Jahren
Eine Produktion der Taschenoper Lübeck

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Klavierkonzert

Mitsuko Uchida

Rezital

Mitsuko Uchida, Klavier

Ludwig van Beethoven (1770–1827):
Klaviersonate E-Dur op. 109
Klaviersonate As-Dur op. 110
Klaviersonate c-Moll op. 111

«Mir ist gar nicht bange um meine Musik, die kann kein böses Schicksal haben», glaubte Ludwig van Beethoven. «Wem sie sich verständlich macht, der muss frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.» Mehr als für alles andere gilt diese Selbsteinschätzung für Beethovens letzte drei Klaviersonaten, eine Musik des Abschieds und zugleich des Aufbruchs. Die E-Dur-Sonate betört mit einer kostbaren, weltabgewandten Sarabande — ein Geschenk an die Nachwelt. Die As-Dur-Sonate erinnert an ein Seelendrama, das sich vom Abgrund tiefster Verzweiflung zum Auferstehungsjubel aufschwingt: Frau Musica als Trösterin. Und die c-Moll-Sonate mündet nach einem grimmigen, zerrissenen Kopfsatz in den ekstatischen C-Dur-Gesang der finalen Arietta, die aller Erdenschwere entrückt ist. Die grosse Pianistin Mitsuko Uchida, in Japan geboren, in Wien aufgewachsen und in ihrer britischen Wahlheimat in den Adelsstand erhoben, hat sich ihr Leben lang in Beethovens Klangkosmos vertieft. Jetzt, nach fünfzig Jahren internationaler Karriere, kehrt sie zu diesen letzten Sonaten zurück: zur «grossartigen Vision des Universums», wie sie Beethovens pianistisches Vermächtnis nennt.

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© Marco Borggreve
Konzert

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz | Pierre-Laurent Aimard | Produktionsteam IRCAM

Lucerne Festival Academy 6

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Elena Schwarz, Dirigentin
Pierre-Laurent Aimard, Klavier
Produktionsteam IRCAM, Musikinformatik und Live-Elektronik


Olga Neuwirth (*1968): Tombeau I für Orchester und Sample, Schweizer Erstaufführung
Maurice Ravel (1875–1937):
Miroirs für Klavier
Une barque sur l’océan für Orchester
Alborada del gracioso für Orchester
Pierre Boulez (1925–2016):
Douze Notations für Klavier
Notations I-IV und VII für Orchester

Zweimal dasselbe? Keineswegs! Wenn ein Orchestermagier wie Maurice Ravel eigene Klavierstücke instrumentiert, dann scheinen wir plötzlich ganz neue Werke zu hören. Das zeigen zwei Nummern aus seinem Zyklus Miroirs: In Une barque sur l’océan verwandelt Ravel die glitzernden Klavierarpeggien in mächtig aufrauschende Orchesterwogen. Und in Alborada del gracioso beschwört er in grellen Farben sein Sehnsuchtsland Spanien: mit kunstvollen Gitarren-Imitationen, Kastagnetten-Geklapper und einem schmachtenden Ständchen des Solofagotts. «Ravels Fähigkeit zur Transkription lässt staunen», befand Pierre Boulez. Und ging selbst noch einen Schritt weiter: Als er fünf seiner frühen Notations gut 30 Jahre später für grosses Orchester bearbeitete, entdeckte er die in ihnen schlummernden Klangpotenziale und liess die Klavierminiaturen wuchern und wachsen — üppig und hochexpressiv. Pierre-Laurent Aimard und das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) laden in beiden Fällen zum direkten Hörvergleich ein. Eröffnet wird das Programm jedoch von brandneuer Musik: einer Boulez-Hommage von Olga Neuwirth.

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© Peter Fischli
Konzert

«Ende offen: Von Mozart bis Mahler»

40min 7

Studierende der Hochschule Luzern – Musik

40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Mittwoch, 03.09. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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© Oscar Ortega
Konzert

Les Arts Florissants | William Christie

Les Arts Florissants
William Christie, Dirigent
Marie Lambert-Le Bihan, Regie
Stéphane Facco, Regie
Martin Chaix, Choreographie
Solist*innen des «Jardin des Voix» 2025


Marc-Antoine Charpentier (1643–1704):
La Descente d'Orphée aux Enfers H. 488
Les Arts florissants H. 487
Halbszenische Aufführungen mit deutschen und englischen Übertiteln

Die Aufführungen, die William Christie mit seiner Gesangsakademie «Le Jardin des Voix» bei Lucerne Festival präsentiert, gehören zum Feinsten im Musiktheater. 2023 etwa liess er Purcells The Fairy Queen von einem Choreografen aus der Breakdance-Szene so fulminant einstudieren, dass es das Publikum von den Sitzen riss. «Moderne Choreografie zu Barockmusik fasziniert mich», erklärt Christie, der gerade seinen 80. Geburtstag feierte. Und deshalb erarbeitet er sein neuestes Projekt wieder mit einem unorthodoxen Theatermann: mit Martin Chaix, der lange Solotänzer bei Martin Schläpfer in Düsseldorf war, mittlerweile aber selbst an Bühnen wie der Opéra national du Rhin in Strasbourg, der Oper Leipzig oder der Wiener Staatsoper choreografiert. Die beiden werden sich zwei Einaktern von Marc-Antoine Charpentier widmen: Mit La Descente d’Orphée aux Enfers reisen sie in die Unterwelt, mit dem Idyll Les Arts florissants aber erklingt das Werk, nach dem Christie 1979 sein fantastisches Barockensemble benannte. Und natürlich sind wieder tolle junge Stimmen zu hören. Denn Christie ist nicht nur ein «Gärtner», er ist vor allem ein Entdecker.

Solist*innen des «Jardin des Voix» 2025: Josipa Bilić | Camille Chopin | Sarah Fleiss | Tanaquil Ollivier | Sydney Frodsham | Richard Pittsinger | Bastien Rimondi | Attila Varga-Tóth | Olivier Bergeron | Kevin Arboleda-Oquendo

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Allard Willemse
Konzert

Tamta Magradze

Debut

Tamta Magradze, Klavier

Franz Liszt (1811–1886): Sarabande und Chaconne aus dem Singspiel Almira S 181
César Franck (1822–1890): Prélude, fugue et variation op. 18, für Klavier bearbeitet von Harold Bauer
Maurice Ravel (1875–1937): La Valse für Klavier solo
Franz Schubert (1797–1828):
Litanei, für Klavier bearbeitet von Franz Liszt S 562 Nr. 1
Mädchens Klage, für Klavier bearbeitet von Franz Liszt S 563 Nr. 2
Franz Liszt (1811–1886): Grosses Konzertsolo S. 176

Schwer, schwerer, am schwersten: Das ist für sie ein Leichtes. Die Pianistin Tamta Magradze, 1995 im georgischen Tiflis geboren und Preisträgerin von mehr als zehn internationalen Musikwettbewerben, gestaltet ihr anspruchsvolles Repertoire mit einer faszinierenden Leichtigkeit und Ausdrucksstärke. «Wenn man nur über die Musik nachdenkt und nicht über die technischen Schwierigkeiten, dann ist es wirklich ein Spass», verrät die Absolventin der Weimarer Musikhochschule «Franz Liszt». Zur Musik von deren Namenspatron hat sie eine besonders enge Verbindung. Und das stellt sie auch bei ihrem Luzerner Debut unter Beweis: Ganz im Zeichen des diesjährigen Festivalthemas «Open End» steigt Magradze mit Liszts mächtig anschwellenden Variationen über Themen aus Händels Oper Almira in ihr romantisches Konzertprogramm ein, um schliesslich im selten aufgeführten Grossen Konzertsolo des österreichisch-ungarischen Komponisten zu gipfeln. Als fulminante Revision des zuvor entstandenen Grand solo de concert und zugleich als Grundlage für Liszts späteres Concerto pathétique beschreibt dieses transitorische Werk ein wahrhaft offenes Ende für ein wahrhaft virtuoses Debutkonzert.

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© Manuela Jans/Lucerne Festival
Klavierkonzert

Igor Levit

Rezital

Igor Levit, Klavier

Franz Schubert (1797–1828): Klaviersonate B-Dur D 960
Robert Schumann (1810–1856): Nachtstücke op. 23
Frédéric Chopin (1810–1849): Klaviersonate Nr. 3 h-Moll op. 58

Mit Bach und Beethoven, mit Brahms und Liszt kennt man ihn, bestaunt man ihn. Wann aber hat Igor Levit schon Chopin gespielt? Bei Lucerne Festival wagt er sich an diesen Giganten des Klavierrepertoires, und zwar mit der dritten und letzten Klaviersonate, die klassisch in der Form ist, doch ein breites emotionales Spektrum umfasst, von verträumter Zärtlichkeit bis zum rebellischen Aufbegehren. Auch Schuberts B-Dur-Sonate bildet ein musikalisches Schlusswort zur Gattung: Sie entstand wenige Wochen vor seinem frühen Tod im Alter von nur 31 Jahren. Der weltabgewandte Charakter des Werks, das im langsamen Satz einen verklärten Gesang anstimmt, scheint die Ewigkeit vorwegzunehmen. «Die Zeit, so zahllos und Schönes sie gebiert, einen Schubert bringt sie so bald nicht wieder», glaubte Robert Schumann. Dabei verstand er sich selbst auf spirituelle Grenzgänge. Als er 1839 seine Nachtstücke komponierte, sah er vor Trauer gebeugte Menschen vor sich. Kurz danach erfuhr er, dass zur selben Zeit sein Bruder Eduard gestorben war . . . Die vier Stücke sollten ursprünglich «Leichenphantasie» heissen. Sie sind von der Geisteswelt E.T. A. Hoffmanns geprägt und führen ins Herz der Romantik.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Urs Wyss Photography
Konzert

«Die Königin der Instrumente: 25 Jahre Goll-Orgel»

40min 8

Wayne Marshall, Orgel

40min: Das ist Klassik im Kurzformat, bei freiem Eintritt und ganz casual. Siebenmal können Sie am frühen Abend Künstler*innen und Werke des Sommer-Festivals kennenlernen, mit Musik und im Gespräch. Ausserdem gibt’s ein Orgel-Special im grossen Konzertsaal und das beliebte 40min Open Air mit gleich drei Acts.

Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min (mit Ausnahme des Open Airs am 23. August) ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der Veranstaltung, ab Freitag, 05.09. | 10.00 Uhr, können Sie über lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Rest­tickets bezogen werden.

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Konzert

Festival Strings Lucerne | Wayne Marshall | Daniel Dodds

Orgel-Jubiläum

Solist*innen
Festival Strings Lucerne
Daniel Dodds, Violine und Musikalische Leitung


Francis Poulenc (1899–1963): Konzert für Orgel, Streicher und Pauke g-Moll FP 93
Naji Hakim (*1955): Orgelkonzert Nr. 5 für Orgel, Streicher und Pauken
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie C-Dur KV 551 Jupiter

Als der Konzertsaal im KKL Luzern 1998 eröffnet wurde, gab es noch keine Orgel. Sie folgte erst zwei Jahre später, gefertigt von Orgelbau Goll, und gilt als Meisterwerk. Was ist hier nicht alles zu hören! Über 66 Register, die auf vier Manuale und das Pedal verteilt sind, verfügt dieses «königliche» Instrument; sagenhafte 4387 Pfeifen sorgen für eine Klangvielfalt, an die wohl kaum ein Orchester herankommt. Wir feiern den 25. Geburtstag der phänomenalen Goll-Orgel mit einem Jubiläums-Event: Sie können sich für eine Orgelführung bewerben und dürfen bei einem 40min, das ausnahmsweise im Konzertsaal stattfindet, das Instrument mit all seinen Möglichkeiten kennenlernen. Anschliessend bitten die Festival Strings Lucerne zum Konzert. Der legendäre Wayne Marshall wird zwei Orgelkonzerte aufführen: zunächst das von Francis Poulenc, das 1938 als Hommage an Johann Sebastian Bach entstand, und dann das peppige Fünfte Konzert von Naji Hakim, der lange als Titularorganist und Nachfolger von Olivier Messiaen an der Pariser Église de la Sainte-Trinité spielte. Für den festlichen Ausklang des Abends sorgen die Strings mit Mozarts Jupiter-Sinfonie.

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© Nichole MCH Photography
Konzert

Erinys Quartet

Debut

Elizabeth Stewart
Joosep Reimaa
Marija Räisänen
Stergios Theodoridis


Anton Webern (1883–1945): Fünf Sätze für Streichquartett op. 5
Kaija Saariaho (*1952): Terra Memoria für Streichquartett
Claude Debussy (1862–1918): Streichquartett g-Moll op. 10

Zugegeben: Ein Streichquartett nach den Erinnyen, den drei griechischen Rachegöttinnen, zu benennen, ist ziemlich schräg. Als sich 2018 vier Studierende an der Sibelius-Akademie in Helsinki unter diesem Namen zusammenfanden, war es auch eher ein Joke, wie Cellist Stergios Theodoridis erzählt: «Die damalige Besetzung bestand aus drei Frauen und mir, und wir fanden die Idee, dass die drei Rache an mir üben, einfach amüsant.» Auch wenn inzwischen Geschlechterparität im Ensemble herrscht: Der Name ist geblieben, der Ruhm dafür gewachsen. Gerade wurde das Erinys Quartet, das am Curtis Institute of Music in Philadelphia als Residenzquartett amtiert, mit einem Preis der Esterházy-Stiftung ausgezeichnet. Damit verbunden ist das Debut bei Lucerne Festival. Ausgedacht haben sich die vier ein Programm, das musikalisch ganz auf das Motto «Open End» ausgerichtet ist: In Debussys einzigem Streichquartett wuchern die Melodien und Rhythmen, ohne von Takten, Perioden oder Satzenden begrenzt zu werden. Weberns Stücke entwerfen auf engstem Raum einen Kosmos der Unendlichkeit. Und die Finnin Kaija Saariaho lässt in Terra Memoria die Verstorbenen in der Erinnerung aufleben.

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© Manuela Jans/Lucerne Festival
Konzert

Münchner Philharmoniker | Lahav Shani | Lisa Batiashvili

Münchner Philharmoniker
Lahav Shani, Dirigent
Lisa Batiashvili, Violine


Ludwig van Beethoven (1770–1827): Violinkonzert D-Dur op. 61
Franz Schubert (1797–1828): Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Die Unvollendete
Richard Wagner (1813–1883): Vorspiel zum Ersten Aufzug und Isoldens Liebestod aus Tristan und Isolde

Was für eine Liebeserklärung! «Beethovens Violinkonzert ist sehr poetisch, ein unglaublich zartes, tiefes und liebevolles Stück, das im Finale auch fröhlich ist», schwärmt Lisa Batiashvili. «Für die Geiger ist es eine unvorstellbare Herausforderung, sehr heikel in der Intonation. Ich habe dabei das Gefühl, dass ich tanze und das Orchester streichele.» Batiashvili mit diesem Werk zu erleben ist eine echte Erfüllung: Sie spielt es delikat und temperamentvoll, ungekünstelt und doch zugleich so kunstfertig. Mit dem jungen israelischen Maestro Lahav Shani am Pult der Münchner Philharmoniker hat sie eine gleichgestimmte Seele gefunden. Zur Saison 2026/27 wird er als Chefdirigent die Leitung beim Münchner Traditionsorchester übernehmen. Man darf sich darauf freuen! Nach dem einleitenden Beethoven gibt es, passend zum Sommer-Motto, die berühmteste Sinfonie mit einem Open End: Schuberts Unvollendete, die über zwei Sätze nicht hinauskam — aber was für welche! Und auch Wagners Tristan-Medley mit dem Vorspiel und Isoldens Liebestod strebt ins Offene, ins Unendliche, in die Ewigkeit, wo sich die liebenden Seelen endlich vereinigen dürfen.

18.30 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Antoine Saito/Symphonie de Beethoven
Konzertante Aufführung

Dresdner Festspielorchester | Concerto Köln | Kent Nagano

Siegfried

Dresdner Festspielorchester
Concerto Köln
Kent Nagano, Dirigent
Thomas Blondelle, Siegfried
Thomas Ebenstein, Mime
Derek Welton, Der Wanderer
Hanno Müller-Brachmann, Fafner
Gerhild Romberger, Erda
Åsa Jäger, Brünnhilde


Richard Wagner (1813–1883):
Siegfried. Zweiter Tag des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen
Konzertante Aufführung

The Wagner Cycles in Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen

So hat man Wagner noch nie gehört! Kent Nagano, das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln präsentieren seit 2023 bei Lucerne Festival den kompletten Ring des Nibelungen, Sommer für Sommer eine Oper, und das in historisch-informierter Aufführungspraxis. Sie haben sich dabei von einem renommierten wissenschaftlichen Team beraten lassen, damit die Tetralogie so erklingt, wie Wagner sie selbst wohl einst gehört hat. Die Streichinstrumente spielen auf Darmsaiten, die Blasinstrumente wurden den historischen Vorbildern nachgebaut. Die Stimmung des Orchesters ist tiefer als gewohnt, die Tempi sind dafür flotter. Vor allem aber ist das Klangbild wunderbar transparent und durchhörbar, die Sänger*innen müssen kein Dauerfortissimo anstimmen. Stattdessen dürfen sie auch deklamieren, also einen rezitationsartigen Sprechgesang verwenden. Von einer «Tiefenreinigung» sprach Christian Wildhagen in der Neuen Zürcher Zeitung und nannte die Aufführung der Walküre einen «Meilenstein, der sogar die fehlende Inszenierung vergessen macht». Jetzt geht es weiter mit dem Siegfried, der «Komödie» unter den vier Ring-Opern. Und mit einem neuen, packenden Hörabenteuer.

16.00 Uhr Konzerteinführung mit Susanne Stähr (KKL Luzern, Auditorium)

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© Patrick Hürlimann
Konzert

«Sound and the City. Musikalische Stadtbegegnungen»

Ein Projekt von Christine Cyris und Erik Borgir mit Studierenden der Hochschule Luzern — Musik, Mitmacher*innen und Winnie Huang
Ein Projekt der Hochschule Luzern — Musik in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Theater und Lucerne Festival

Sie kennen Luzern wie Ihre Westentasche? Sie haben schon jeden Winkel der Stadt erkundet, jeden Hotspot besucht? Wir zeigen Ihnen mehr! Wir möchten Sie an Orte entführen, die Sie (so) noch nie gesehen haben. Studierende der Luzerner Musikhochschule verbinden ungewöhnliche Schauplätze mit Musik und lassen so ungekannte Wirklichkeiten entstehen. In Gruppen von maximal 25 Personen wird das Publikum durch Luzern geführt, entdeckt das Leben in der Stadt neu und lernt Realitäten kennen, die aufs engste mit ihr verbunden sind. «Utopien zu schaffen ist ein legitimes Mittel, nach der Zukunft zu suchen»: Angeregt durch diesen Satz des Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt, der mit seiner «Promenadologie» ganze Städte und Landschaften erkundete, setzen wir bekannte Luzerner Locations in einen neuen Kontext, entwickeln Utopien zu der Frage, wie wir leben möchten, und begegnen Luzerner*innen und ihren Geschichten. Die Orte stehen in Verbindung mit Musik unterschiedlicher Stilrichtungen: Von der Gregorianik bis zur Minimal Music ist alles möglich!

Alle Termine:
Sa 13.09. | 13.00, 13.30, 14.00 und 14.30 Uhr
So 14.09. | 11.30, 12.00, 12.30 und 13.00 Uhr

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© Brescia e Amisano/Teatro alla Scala
Konzert

Orchester des Teatro alla Scala | Chor des Teatro alla Scala | Riccardo Chailly

Orchester des Teatro alla Scala
Chor des Teatro alla Scala
Alberto Malazzi, Einstudierung Chor
Riccardo Chailly, Dirigent


Giuseppe Verdi (1813–1901):
Ouvertüre zu La battaglia di Legnano
Viva Italia! Sacro un patto aus La battaglia di Legnano
Plaude all’arrivo Milan dei forti aus La battaglia di Legnano
Ouvertüre zu I due foscari
Silenzio, mistero aus I due foscari
Ouvertüre zu La traviata
Si ridesta in ciel l’auroral aus La traviata
Noi siamo zingarelle aus La traviata
Di Madride noi siam mattadori aus La traviata
Ballabili aus Otello
Fuoco di gioia! aus Otello
Dove guardi splendono aus Otello

Gioachino Rossini (1792–1868):
Ouvertüre zu La gazza ladra
Tremate, o popoli aus La gazza ladra
Ouvertüre zu Semiramide
Ergi omai la fronte altera aus Semiramide
Ouvertüre zu Guglielmo Tell
Passo a tre e Coro tirolese aus Guglielmo Tell

Zum Ende des Sommers der endlosen Möglichkeiten lassen wir die Gedanken frei fliegen — mit den schönsten Opernchören von Giuseppe Verdi und Gioachino Rossini. Riccardo Chailly und die Ensembles der Mailänder Scala verstehen sich wie keine anderen darauf, den Funken der Italianità zu zünden und das Brio auflodern zu lassen. Neben bekannten Ouvertüren und Chorsätzen etwa aus La traviata oder Otello erwarten uns auch Auszüge aus selten gespielten Werken wie I due Foscari oder La battaglia di Legnano, einem eminent politischen Stück. Es entstand 1848/49 im Kontext des «Risorgimento», der italienischen Einigungsbewegung: «Viva Italia!», fordert eine Chorhymne aus dieser Oper. Und wenige Jahre später sollte Verdis Traum vom geeinten Land mit der Ausrufung des Königreichs Italien tatsächlich Wirklichkeit werden. Auch die glorreiche Schweizer Geschichte kommt nicht zu kurz. Zwei Nummern aus Rossinis Guglielmo Tell, darunter natürlich die fetzige Ouvertüre, beschliessen diesen Nachmittag der grossen Gefühle. Das heisst, zumindest das offizielle Programm. Denn wenn wir genug klatschen, gibt es vielleicht noch mehr Ohrwürmer aus dem Mutterland der Musik, die uns so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen werden.

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© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Performance

Inori

Winnie Huang, Tanz-Mimin

Karlheinz Stockhausen (1928–2007): Inori. Anbetungen für Solistin und Tonband

Hoch über dem Orchester thronen ein oder zwei «Tanz-Mim*innen». Sie sitzen auf einem eigens konstruierten Gerüst und vollführen weiche, fliessende Gebärden. Karlheinz Stockhausen entlehnte sie verschiedenen Weltreligionen und entwickelte eine eigene Notation für sie. Denn die ritualhafte Choreografie in Inori ist genau komponiert und — das war das bahnbrechend Neue — strukturell mit der Musik verzahnt. Als Stockhausens «Gebet» (nichts anderes bedeutet der japanische Titel) im Sommer 2018 zum bislang einzigen Mal bei Lucerne Festival aufgeführt wurde, übernahm eine junge Geigerin einen der Soloparts: Winnie Huang. Für sie wurde Inori zum Wendepunkt. Durch die lange, intensive Auseinandersetzung mit Stockhausens Werk habe sie «herausfinden können, was ich auf meinem künstlerischen Weg wirklich verfolgen wollte», erklärt sie rückblickend. Sie wandte sich verstärkt der Verbindung von Gestik und Klang zu, gab neue Stücke in Auftrag und promovierte auch zu diesem Thema. Als «artiste étoile» ermöglicht uns Winnie Huang eine weitere Begegnung mit Inori, das sie in der Fassung für eine Solistin und Tonband präsentiert.

20.00 Uhr Konzerteinführung: Winnie Huang im Gespräch mit Mark Sattler (in Englisch)

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Gottesdienst

Ökumenischer Gottesdienst

Themengottesdienst

Ökumenischer Gottesdienst zum Festivalthema «Open End» mit Aline Kellenberger und Meinrad Furrer.
Gast: Michael Haefliger

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Musik

«Sound and the City. Musikalische Stadtbegegnungen»

Ein Projekt von Christine Cyris und Erik Borgir mit Studierenden der Hochschule Luzern — Musik, Mitmacher*innen und Winnie Huang
Ein Projekt der Hochschule Luzern — Musik in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Theater und Lucerne Festival

Alle Termine:
Sa 13.09. | 13.00, 13.30, 14.00 und 14.30 Uhr
So 14.09. | 11.30, 12.00, 12.30 und 13.00 Uhr

Zusätzliches Angebot für Schulklassen (ab 7. Klasse)
Do 11.09. | 9.00, 9.30 und 10.00 Uhr
Anmeldung ab Mai

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© Peter Fischli/Lucerne Festival
Konzert

Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Sol Gabetta | Patricia Kopatchinskaja | Igor Levit

Les Adieux

Lucerne Festival Orchestra
Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Ensemble des West-Eastern Divan Orchestra
Riccardo Chailly, Dirigent
Johanna Malangré, Dirigentin
Michael Barenboim, Violine
Stefan Dohr, Horn
Sol Gabetta, Violoncello
Maximilian Hornung, Violoncello
Winnie Huang, Performance
Patricia Kopatchinskaja, Violine
Igor Levit, Klavier


«Ein Abschiedsfest für Michael Haefliger»
Werke von Gioachino Rossini, Fanny Mendelssohn, Jüri Reinvere, Pierre Boulez, Dieter Ammann, Wolfgang Rihm, Ludwig van Beethoven und weiteren Komponist*innen
Anschliessend Party für alle

Nach 26 Jahren als Intendant verabschiedet sich Michael Haefliger von Lucerne Festival. Seine Amtszeit war eine echte Ära: Was hat er nicht alles auf die Beine gestellt! Mit Claudio Abbado gründete er das Lucerne Festival Orchestra, mit Pierre Boulez die Lucerne Festival Academy. Er entdeckte heutige Weltstars wie Sol Gabetta und Patricia Kopatchinskaja, betraute Igor Levit mit einem eigenen Klavier-Fest und verlieh dem West-Eastern Divan Orchestra eine wichtige Rolle, die zugleich ein politisches Statement bildete. All diese Ensembles und Solist*innen werden bei seinem Abschiedsfest dabei sein und ihm musikalisch danken. Für Michael Haefliger waren aber auch neue Präsentationsformen und Uraufführungen ein zentraler Bestandteil der Programme — und dürfen bei seinem Farewell nicht fehlen: Stefan Dohr hebt Jüri Reinveres neues Hornsolo aus der Taufe, und «artiste étoile» Winnie Huang stellt eine neue Performance mit Video vor. Festreden und Grussbotschaften ergänzen den dreistündigen Konzertmarathon. Danach jedoch wird gefeiert, mit einer grossen Party, zu der alle herzlich eingeladen sind, Mitwirkende und Publikum. Und das natürlich Open End!

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(Foto: © Priska Ketterer / Lucerne Festival)
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Lucerne Festival

Das zentrale Festival im Sommer von Mitte August bis Mitte September bietet ein vielfältiges Angebot von rund 100 Konzerten und weiterführenden Veranstaltungen. Jedes Sommer-Festival hat ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Dramaturgie des Programms zieht. Geboten wird ein vielfältiges Angebot an Konzertformaten – Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Rezitale, De­buts, Late Nights und vieles mehr. Flankiert wird der Sommer von Kurzfestivals im Frühjahr und Herbst: Im November von «Lucerne Festival Forward» und vor Ostern von einer Frühjahrs-Residenz des Lucerne Festival Orchestra. «Lucerne Festival Forward» wird von Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) künstlerisch und konzeptionell gestaltet. Im Mai 2023 wird ein viertes Festival hinzukommen: ein dreitägiges Klavierfest, das der Pianist Igor Levit kuratiert. Das KKL Luzern, erbaut von Jean Nouvel und für seine Akustik ebenso berühmt wie für seine Architektur, ist die zentrale Spielstätte von Lucerne Festival.



Die drei Sparten «Symphony», «Contemporary» und «Music For Future» stehen für die zentralen Programm-Schwerpunkte des Festivals. Jeden Sommer gastieren die renommiertesten internationalen Sinfonieorchester am Vierwaldstättersee, unter anderem die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker oder das Royal Concertgebouworkest. Das Lucerne Festival Orchestra wurde 2003 von Claudio Abbado und Michael Haefliger ins Leben gerufen und versammelt jeden Sommer für zwei Wochen international renommierte Orchestermusiker*innen in Luzern, im Herbst ist es häufig mit Tourneen im Ausland präsent. Seit 2016 ist Riccardo Chailly Chefdirigent des Orchesters. Täglich treten im Sommer auch internationale Star-Solist*innen auf, hinzu kommt ein «artiste étoile», der mit mehreren Veranstaltungen im Fokus steht. Neben der Pflege des traditionellen Repertoires nimmt bei Lucerne Festival die Programmierung und Vermittlung von zeitgenössischer Musik im Bereich «Contemporary» einen zentralen Stellenwert ein. Der Lucerne Festival Academy, 2003 von Pierre Boulez und Michael Haefliger gegründet, steht seit 2016 der Künstlerische Leiter Wolfgang Rihm vor. Mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO), das Musiker*innen aus dem Academy-Netzwerk versammelt, verfügt das Festival über einen eigenen Klangkörper für zeitgenössische Musik, das auch im Ausland gastiert. Ein «composer-in-residence» setzt im Sommer-Festival wichtige programmatische Akzente. Die Sparte «Music For Future» rückt die Förderung junger Musiker und Angebote für junges Publikum ins Zentrum. Das Angebot umfasst eine Debut-Reihe, Konzerte mit Jugendorchestern und vielfältige Veranstaltungen für Familien sowie Konzerte in Schulen. Darüber hinaus werden Förderpreise wie der Credit Suisse Young Artist Award oder der Fritz-Gerber-Award vergeben. Neue Zielgruppen werden auch beispielsweise über das innovative Gratis-Format 40min angesprochen.

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Bewertungen & Berichte Lucerne Festival

Ereignisse / Festival Lucerne Festival Luzern
Ereignisse / Festival Szenenwechsel Luzern Luzern-Kriens, Arsenalstrasse 28a
Konzerte / Festival Klosters Music 26.7. bis 3.8.2025
Ereignisse / Festival Stanser Musiktage Stans, Schmiedgasse 8
Ereignisse / Festival Fumetto Comic-Festival Luzern Luzern, Rössligasse 12
Ereignisse / Festival Zwischentöne Engelberg Kammermusikfestival Engelberg,
Ereignisse / Festival Glücklich Festival Ebikon, Luzernerstr. 44
Ereignisse / Party Konzertzentrum Schüür

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